Verizon vor tiefgreifenden Herausforderungen: Frontier-Übernahme belastet die Dividendenzahler
Die Ankündigung, dass Verizon Communications Frontier Communications Parent übernehmen wird, erscheint auf den ersten Blick strategisch sinnvoll. Trotz aller Bemühungen um den Ausbau des 5G-Netzes bleibt Glasfaserkabel eine tragende Säule der Breitbandkommunikationsinfrastruktur, die sowohl Privatkunden als auch Unternehmen bedient. Allerdings kommt diese Übernahme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Verizons Aktionäre. Das Unternehmen steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, und selbst wenn die Akquisition erfolgreich abgeschlossen wird, könnte dies auf Kosten einer bestimmten Gruppe von Anteilseignern geschehen: den Dividendeninvestoren. Verizon gehört derzeit zu den führenden Dividendenzahlern im S&P 500 und bietet eine jährliche Ausschüttung von $2,71 pro Aktie, was einer Dividendenrendite von 6,5 % entspricht. Diese Rendite ist fünfmal höher als der S&P 500-Durchschnitt von 1,3 % und übertrifft auch die Erträge, die man heute mit Festgeldanlagen erzielen kann. Die Ausschüttung wurde zudem in den letzten 18 Jahren kontinuierlich erhöht. Diese Dividendenpolitik hat jedoch ihren Preis: Über 11 Milliarden Dollar kostet Verizon die jährliche Ausschüttung. Auch wenn dies durch den freien Cashflow von 19 Milliarden Dollar im letzten Jahr gesichert zu sein scheint, birgt die Übernahme von Frontier Risiken. Verizons Schuldenlast vor der Ankündigung belief sich auf mehr als 149 Milliarden Dollar und wird durch die Übernahme von Frontiers 11 Milliarden Dollar Schulden auf insgesamt 160 Milliarden Dollar ansteigen. Zusätzlich zu diesen finanziellen Belastungen könnte der Druck zur Reduzierung oder Aussetzung der Dividende durch die Konkurrenz zunehmen. Ein Blick auf AT&T zeigt, dass selbst große Telekommunikationsunternehmen ihre Ausschüttungen drastisch kürzen müssen, wenn die Schuldenlast zu hoch wird. AT&T halbierte im Jahr 2022 trotz 35 Jahren ununterbrochener Dividendensteigerungen seine Ausschüttung und litt 18 Monate lang unter den Folgen, bevor sich die Aktie wieder erholte. Vor diesem Hintergrund sollten Verizons Dividendeninvestoren in Erwägung ziehen, ihre Aktien zu verkaufen, bevor eine mögliche Kürzung der Ausschüttung zu weiteren Kursverlusten führt. Auch wenn eine Senkung der Dividende Verizons Aktienkurs langfristig steigern könnte, ist dies wenig tröstlich für diejenigen, die die Aktie wegen der Dividendenrendite halten. Aktionäre, die in Verizon investieren möchten, sollten die gegenwärtige Situation sorgfältig abwägen und in Betracht ziehen, dass die Dividendenausschüttungen möglicherweise nicht auf dem aktuellen Niveau gehalten werden können.