Verheerende Brände in Südeuropa: Frankreich am stärksten betroffen
Frankreich wird derzeit von einem der schwersten Waldbrände seit Jahrzehnten heimgesucht, der landesweite Anstrengungen zur Eindämmung erfordert. Im Département Aude im Süden des Landes sind weit über 16.000 Hektar Land den Flammen zum Opfer gefallen. Trotz des unermüdlichen Einsatzes von 2.150 Feuerwehrleuten, unterstützt durch rund 600 Fahrzeuge sowie Löschflugzeuge und -hubschrauber, ist der Brand noch immer nicht unter Kontrolle. Trockenheit und starker Wind erschweren die Löscharbeiten. Bislang hat das Feuer ein Menschenleben gefordert und mehrere Verletzte hinterlassen.
Der französische Innenminister, Bruno Retailleau, bezeichnete das Feuer als das größte seit 1949 in der Region. Die betroffene Fläche sei in wenigen Stunden so groß gewesen wie die Summe aller Brände der Jahre 2019, 2020 und 2021. Premierminister François Bayrou betonte die Dringlichkeit der Klimafolgen und merkte an, dass die Region grundsätzliche Überlegungen zur Anpassung an die veränderten Bedingungen anstellen müsse. Der Einsatz von zusätzlichem Militärpersonal und Hubschraubern wurde angekündigt. Möglicherweise haben Arbeiten an einer Straße den Brand ausgelöst, so der Premier.
Die Auswirkungen sind in 15 Kommunen der Corbières-Region zu spüren. Verkehrsverbindungen inklusive eines Teils der wichtigen Autobahn A9 sind gesperrt, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Ähnliche Szenarien spielen sich in anderen Teilen Südeuropas ab, darunter Spanien, wo bei Tarifa ebenfalls großflächige Evakuierungen stattfanden.
In Spanien mussten wegen eines Waldbrands nahe Tarifa mehrere Hotels und Campingplätze geräumt werden. Rund 1.500 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Ursache des dortigen Feuers ist noch unklar, jedoch soll ein brennendes Wohnmobil eine mögliche Rolle gespielt haben. Starke Winde erschweren auch hier die Arbeit der Feuerwehren.

