USA und Indien auf Kurs für zivile Nuklearpartnerschaft
Die Vereinigten Staaten stehen kurz davor, wichtige Hürden auf dem Weg zu einer zivilen nuklearen Partnerschaft mit indischen Unternehmen zu beseitigen. Dies verkündete der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in der indischen Hauptstadt. Ziel ist es, neuen Schwung in ein bahnbrechendes Abkommen zwischen den beiden Nationen zu bringen.
Seit Mitte der 2000er Jahre wird über die Lieferung von US-amerikanischen Atomreaktoren nach Indien, das einen wachsenden Energiebedarf hat, verhandelt. Ein wesentlicher Stolperstein ist dabei die Harmonisierung der indischen Haftpflichtgesetze mit internationalen Standards. Diese verlangen, dass die Kosten im Falle eines Unfalls vom Betreiber und nicht vom Hersteller einer Nuklearanlage zu tragen sind.
Das ursprüngliche Abkommen wurde 2007 während der Amtszeit von Präsident George W. Bush unterzeichnet und stellte einen bedeutenden Schritt dar, um den Verkauf ziviler Nukleartechnologie von den USA an Indien zu ermöglichen.
Sullivan betonte, dass die USA nun die notwendigen Schritte finalisieren, um bestehende regulatorische Barrieren zu überwinden, die bislang eine Zusammenarbeit zwischen führenden indischen Nuklearakteuren und US-Unternehmen verhindert haben. Sein Besuch in Neu-Delhi fällt nur wenige Tage vor der Amtseinführung von Präsident-elect Donald Trump.
Während Sullivans Aufenthalt in Indien erwartet Washington, dass neben nuklearen Themen auch die Auswirkungen chinesischer Staudämme, Künstliche Intelligenz, Raumfahrt, militärische Nutzungsrechte und die Wirtschaftskapazitäten Chinas diskutiert werden. Bereits 2019 hatten sich beide Nationen auf den Bau von sechs US-Nuklearanlagen in Indien geeinigt.
Die strikten indischen Vorschriften zur nuklearen Entschädigung haben in der Vergangenheit Geschäfte mit ausländischen Kraftwerksbauern erschwert und somit Indiens Ziel, bis 2030 insgesamt 20.000 MW an Nuklearenergie zu erzeugen, hinausgezögert.