USA Üben Druck auf Israel aus nach Beschuss von UN-Fahrzeug im Gazastreifen
Die Vereinigten Staaten haben den Druck auf Israel nach einem schweren Zwischenfall im Gazastreifen erhöht. Bei einem Schusswechsel wurde ein deutlich gekennzeichnetes humanitäres UN-Fahrzeug von israelischen Streitkräften beschossen. Laut dem stellvertretenden amerikanischen UN-Botschafter, Robert Wood, erklärte Israel den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler innerhalb der Armee. "Wir haben Israel aufgefordert, die Systemprobleme, die solche Vorfälle ermöglichen, unverzüglich zu beheben", sagte Wood in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
Die UN hatten eine umfassende Aufklärung von Israel über den Vorfall gefordert. Das beschossene Fahrzeug des Welternährungsprogramms (WFP) war Teil eines Konvois, dessen Fahrt komplett mit der israelischen Armee abgestimmt war. Zehn Schüsse wurden abgegeben, glücklicherweise ohne Verletzte, da das Fahrzeug gepanzert war. Israel kündigte daraufhin eine Untersuchung an.
Wood betonte, dass solche Vorfälle die Arbeit von Hilfsorganisationen erheblich erschweren. "Israel muss nicht nur die Verantwortung für seine Fehler übernehmen, sondern auch konkrete Maßnahmen ergreifen, um erneute solche Vorfälle zu verhindern." Die scharfe Rhetorik Israels gegen die UN und humanitäre Helfer müsse ebenfalls ein Ende finden, da sie die Risiken für diese Organisationen erhöhe.
UN-Sprecher Stéphane Dujarric fügte hinzu, dass die Umstände des Vorfalls noch unklar seien, und man Klärung von Israel erwarte. Nach dem Vorfall hat das WFP die Bewegung seiner Mitarbeiter in Gaza vorübergehend eingestellt. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Meter von einem israelischen Kontrollpunkt entfernt, nachdem ein Team von Helfern mit zwei UN-Fahrzeugen Lastwagen mit humanitärer Hilfe eskortiert hatte.
Seit Beginn des Gaza-Konflikts vor fast elf Monaten sind mehrere Hilfsarbeiter getötet worden. Anfang April starben sieben Helfer der Organisation World Central Kitchen (WCK) bei einem israelischen Luftangriff. Israel betonte, dass es die humanitären Bemühungen und den Schutz der Helfer sehr ernst nehme und sich zur Verbesserung der Koordination und Sicherheit verpflichtet sehe.