US-Kreditkartenschulden erreichen historischen Höchststand
Der Bericht der Federal Reserve von New York bringt die Kreditkartenschulden der Amerikaner ans Licht: Diese haben einen neuen Rekordwert erreicht. Innerhalb von nur drei Monaten, die im September endeten, stiegen die Schulden um 24 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Hoffnung der Schuldner könte nun auf den jüngsten Zinssenkungen der Federal Reserve ruhen, die in der Regel die Kreditkartenzinsen senken. Dennoch bleiben die Zinssätze hartnäckig hoch, was bedeutet, dass Kreditnehmer trotz der Zinssenkungen weiterhin fast rekordhohe Durchschnittszahlungen leisten müssen. Der durchschnittliche Zinssatz für Kreditkarten liegt bei 20,35%, nur geringfügig niedriger als der Rekordwert von 20,79%, der im August erreicht wurde, bevor die Fed begann, die Zinssätze zu senken.
Experten erklären dies damit, dass der Leitzins der Fed nach wie vor auf einem historisch hohen Niveau steht, und dass die kürzlichen, schrittweisen Senkungen nur einen Teil der zuvor vorgenommenen Erhöhungen rückgängig machen konnten, die im Kampf gegen die stärkste Inflationswelle des Landes seit Jahrzehnten notwendig waren. Zusätzlich zum hohen Basiszins ist auch die durchschnittliche Kreditkartenspanne, die die Kreditgeber zur Absicherung gegen Zahlungsausfälle und zur Deckung von Gemeinkosten anwenden, gestiegen.
Der „Prime Rate“, ein wichtiger Benchmark, der durch Hinzufügung von drei Prozentpunkten auf den Leitzins der Fed berechnet wird, liegt derzeit bei 7,75%. Die Einschätzung der Experten spricht Bände: „Kreditkartenzinsen sind hoch und sie bleiben hoch“, sagt Ted Rossman, Senior Industry Analyst bei Bankrate. Die voraussichtlichen Zinssenkungen der Fed im nächsten Jahr, insgesamt ein Prozentpunkt, werden laut Projektionen dennoch keine ausreichende Entlastung bringen, um die Zinsen deutlich zu senken.
Ein weiteres Viertel Prozentpunkt-Zinssenkung sei für den nächsten Monat geplant, so die Prognosen der Fed vom September, doch Finanzexperten wie Professor John Sedunov von der Villanova Universität mahnen zur Geduld: Die Fed verfolgt eine Strategie der behutsamen Rücknahme von Zinssätzen anstelle eines rapiden Rückgangs.