US-Dienstleistungssektor: Stimmungswandel sorgt für verstärkte Konjunktursorgen
Im Juli zeichnete sich im US-Dienstleistungssektor ein überraschend negativer Trend ab: Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte und erreichte nur noch 50,1 Punkte. Damit bewegt sich der Index gerade noch oberhalb der Marke, die Wachstum signalisiert. Ökonomen hatten ursprünglich mit einem Anstieg auf 51,5 Punkte gerechnet, was die Abweichung umso bemerkenswerter macht.
Ein tieferer Blick offenbart, dass sowohl der Indikator für neue Aufträge als auch der für Beschäftigung gesunken sind. Letzterer deutet nun auf einen beschleunigten Arbeitsplatzabbau hin. Im Gegensatz dazu stieg der Indikator für bezahlte Preise unerwartet und bleibt auf hohem Niveau.
Ralf Umlauf, Volkswirt der Helaba, kommentierte, dass das Barometer für die Stimmung der Serviceunternehmen nur knapp oberhalb der Wachstumsgrenze liegt und die konjunkturellen Sorgen damit zunehmen. Dies wird wohl die schon bestehenden Erwartungen an eine baldige Lockerung der Zinspolitik der US-Notenbank Fed weiter verstärken. Bereits am Freitag ließ der entsprechende Indikator für die Industrie aufhorchen, da auch hier ein unerwarteter Rückgang zu verzeichnen war.

