US-Börsen im Abwärtssog: Investoren hängen in der Luft
Die US-Börsen erlebten am Dienstag einen weiteren Rückgang, belastet durch die anhaltende Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage in den Vereinigten Staaten und die künftige Geldpolitik der Federal Reserve. Der Dow Jones Industrial büßte 0,6 Prozent ein und schloss bei 46.320 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit Mitte Oktober erreicht hatte. Bedenkt man, dass der Index noch in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erzielt hatte, zeigt sich die Schnelllebigkeit der Märkte derzeit besonders eindrücklich.
Ähnlich erging es dem S&P 500, der um 0,2 Prozent auf 6.657 Zähler sank. Der Nasdaq 100 musste einen Rückgang von 0,5 Prozent auf 24.669 Punkte hinnehmen. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets, stellte fest, dass der in den letzten Wochen aufgebaute Optimismus derzeit zügig auf breiter Front abgebaut wird. Eine besondere Aufmerksamkeit richten Investoren auf die anstehende Quartalsbilanz des Chip-Riesen Nvidia, die am Mittwoch erwartet wird.
Zusätzlich bleibt es spannend, ob die Federal Reserve ihren Zinssenkungszyklus nach zwei bisherigen Lockerungen beenden wird. Diese Frage wird von kommenden Konjunkturdaten abhängig sein, die jedoch nach dem kürzlichen Shutdown der Regierung erst sukzessive veröffentlicht werden.
Im Dow Jones führte Home Depot die Verliererliste mit einem Minus von 4,2 Prozent an. Die enttäuschenden Gewinnzahlen des dritten Quartals und die nach unten korrigierte Jahresprognose aufgrund schwacher Nachfrage setzten der Baumarktkette zu. Auf der Gewinnerseite des Indizes rangierte Merck & Co mit einem erfreulichen Kursplus von 4,2 Prozent, angetrieben durch positive Ergebnisse einer Studie zu einem neuen Bluthochdruckmedikament.
Bei den Technologiewerten verloren Amazon und Microsoft signifikant an Boden, was sowohl auf die allgemeine Schwäche des Technologiesektors als auch auf Abstufungen durch das Investmenthaus Rothschild & Co Redburn zurückzuführen ist. Darüber hinaus hatten die Papiere von Cloudflare mit einem Rückgang zu kämpfen, der durch eine technische Störung ausgelöst wurde, die mehrere Webseiten, darunter auch den KI-Chatbot ChatGPT, lahmlegte.
Ein Lichtblick kam von Warner Brothers Discovery, dessen Aktien um 5,4 Prozent kletterten. Das Branchenblatt Variety berichtet über Übernahmebestrebungen des Medienkonzerns Paramount Skydance, was den Kurs beflügelte und den höchsten Stand seit April 2022 einbrachte.

