Unkonventionelle Kampagne: Kennedy und der tote Bärenjunge in Central Park
Robert F. Kennedy Jr., der mittlerweile als unabhängiger Präsidentschaftskandidat auftritt, befindet sich inmitten eines skurrilen Bären-Dramas, das sich bis in ein elegantes Gericht in Albany erstreckt. Hier kämpft er darum, auf dem Wahlzettel des Staates New York zu bleiben und seine Wahlkampfhoffnungen aufrechtzuerhalten.
Kennedy, der durch seine Unabhängigkeitspolitik beide großen Parteien vor Herausforderungen stellt, wurde von einer Wählergruppe angefochten. Diese behauptet, er habe eine falsche Adresse verwendet, um sich auf den Wahlzettel von New York setzen zu lassen. Diesem Vorwurf gehen tiefere Verbindungen in den Staat voraus, wo er 2014 nach einem Falknerei-Ausflug das Kadaver eines Bärenjungen am Straßenrand fand. Er posierte mit dem toten Tier für ein Foto und ließ es daraufhin im Central Park zurück, zusammen mit einem alten Fahrrad, um einen Radfahrerunfall zu inszenieren. Ihm war offensichtlich bewusst, dass sein spezieller Humor nicht jeden erfreuen kann.
Während der New Yorker Bürgermeister Eric Adams und Gouverneurin Kathy Hochul sich bisher nicht zu dem Vorfall äußerten, erinnerte das städtische Gesundheitsamt am Montag an die korrekte Entsorgung von Tierkadavern. Im Jahr 2014 untersuchte das staatliche Umweltamt den Tod des Bären und schloss den Fall mangels ausreichender Beweise, um Gesetzesverstöße festzustellen.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen in Albany, bei denen die Petition zur Streichung Kennedys diskutiert wird, erfolgten in einer ruhigen, prunkvollen Kammer. Mehr als 135.000 Unterschriften wurden im Mai 2024 bei den Wahlbehörden eingereicht, um ihn auf den Wahlzettel des Bundesstaats zu bringen. Kennedys Anwälte argumentieren, dass er in New York tief verwurzelt sei und seine Lizenzen im Staat registriert habe. Der anhängige Prozess stellt jedoch weiterhin eine erhebliche Herausforderung für seine Kandidatur dar.
Kennedys bizarre Enthüllung über den toten Bären ist nur eine von mehreren ungewöhnlichen Episoden während seiner Kampagne, die auch von seiner bekannten Impfstoffskepsis und Verschwörungstheorien begleitet wird. Bereits im Mai berichtete die New York Times über einen Hirnparasit bei Kennedy, die womöglich seine Entscheidungen beeinflussen könnte.
Der Vorfall aus dem Jahr 2014, bei dem der Bär schwere Verletzungen durch einen Fahrzeugunfall erlitten hatte, wurde ebenfalls untersucht. Trotz seiner Bemühungen als Umweltanwalt imponierte diese Episode den Umweltschützern nicht.
Brett Hartl, nationaler politischer Direktor des Center for Biological Diversity Action Fund, stellte abschließend fest, dass der Zwischenfall Kennedys fragwürdige Urteilsfähigkeit und seine mangelnde Reue über seine Handlungen verdeutliche.