Union setzt auf Geschlossenheit bei der Kanzlerkandidatur: Wüst und Söder im Fokus
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, Hendrik Wüst (CDU), unterstreicht die Notwendigkeit einer geschlossenen Union in der Debatte um die Kanzlerkandidatur. Gegenüber der ARD betonte Wüst die Bedeutung einer geeinten Aufstellung, um den Bürgern schnellstmöglich eine bessere Bundesregierung bieten zu können. Dabei erinnerte er daran, dass die Auseinandersetzungen zwischen Markus Söder (CSU) und dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet bei der Bundestagswahl 2021 letztlich zum Verlust der Union führten.
Trotz der angespannten Geschichte zeigte sich Wüst gelassen und betonte, dass seine Besorgnis überschaubar sei. Er selbst wird ebenfalls als möglicher - wenn auch derzeit nachrangiger - Kandidat gehandelt, während Friedrich Merz als Favorit im Rennen um die Kanzlerkandidatur gilt. Markus Söder hat mehrfach seine Bereitschaft zur Kandidatur signalisiert. Beide, Merz und Söder, haben sich darauf geeinigt, die Entscheidung zur K-Frage im Spätsommer zu verkünden, nach den Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern. Am kommenden Sonntag endet mit den Wahlen in Brandenburg auch offiziell der Spätsommer.
Merz erklärte am Sonntagabend eine zeitnahe Entscheidung und betonte im ZDF, dass die Union klar nach einem festen Fahrplan vorgehe. Er machte deutlich, dass er gemeinsam mit Söder einen Vorschlag erarbeiten werde, der dann von den Parteivorständen von CDU und CSU diskutiert werden soll.
Innerhalb der CDU gibt es breite Unterstützung für Merz, auch innerhalb der CSU findet er Zustimmung. Die endgültige Entscheidung wird gemeinsam und unter Einbeziehung der CDU-Landesvorsitzenden sowie von Hendrik Wüst, der ebenfalls als potenzieller Kandidat gilt, getroffen werden. Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" plant Merz, als Spitzenkandidat anzutreten.