UN-Generalsekretär Guterres fordert Waffenstillstand im Gaza-Konflikt
UN-Generalsekretär António Guterres hat alle Konfliktparteien im Gaza-Krieg erneut zur Einigung aufgefordert. Der humanitäre Horror müsse ein Ende finden, betonte Guterres auf einem von Jordanien und Ägypten organisierten Notfallgipfel für humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Er forderte einen sofortigen Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln. Laut Guterres ist das Ausmaß der Gewalt im Gaza-Streifen beispiellos und die humanitäre Lage katastrophal, mit einer Million Menschen, die unter Hunger leiden und kein Trinkwasser haben.
Beim Treffen am Toten Meer südlich von Amman beraten Vertreter der internationalen Gemeinschaft über Möglichkeiten, die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern. Jordanien und Ägypten, die die Notlage seit dem Ausbruch der Kämpfe immer wieder anprangern, betonen, dass fast alle der 2,3 Millionen Einwohner von Gaza durch die Gewalt vertrieben wurden und es an lebensnotwendigen Gütern fehlt.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi machte Israel für die humanitäre Krise verantwortlich und bezeichnete die Situation als das Ergebnis eines "rache-bedingten Krieges". Er forderte Israel auf, die Blockade zu beenden und Hilfsgüter in das abgeriegelte Gebiet zu lassen.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat aufgrund der israelischen Militärpräsenz in Rafah seine Arbeit dort eingestellt. Zugleich hat Ägypten Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah als Protest gegen die israelische Kontrolle gestoppt. Der Grenzübergang Kerem Schalom wurde jedoch für Hilfsgüter wieder geöffnet.
Martin Griffiths, UN-Nothilfekoordinator, appellierte dafür, alle Grenzübergänge vollständig funktionsfähig zu machen. Laut UN benötigen die Menschen im Gazastreifen bis Ende des Jahres 2,5 Milliarden US-Dollar für lebensnotwendige Güter.
US-Außenminister Antony Blinken berichtete, dass Israel in den letzten Monaten Hindernisse für Hilfslieferungen beseitigt habe, aber das Land müsse seine Bemühungen intensivieren, um die Lieferung humanitärer Hilfsgüter zu beschleunigen und zu erleichtern. (eulerpool-AFX)