Ultraverarbeitete Lebensmittel im Fokus: Neue Studie beleuchtet gesundheitliche Risiken
Eine aktuelle Untersuchung zur Fettigkeit der Oberschenkelmuskulatur hat erneut die Diskussion über die gesundheitlichen Risiken von ultraverarbeiteten Lebensmitteln entfacht. Forscher haben festgestellt, dass Konsumenten großer Mengen dieser stark verarbeiteten Speisen unabhängig von ihrem Kalorienverbrauch mehr Fett in ihrem Oberschenkelmuskel anreichern könnten. Diese Erkenntnis wird auf dem jährlichen Treffen der Radiological Society of North America in Chicago präsentiert.
Während sich die bisherige Debatte hauptsächlich auf die Gefahr der Fettleibigkeit durch übermäßigen Konsum von mit Geschmackstoffen, Zucker, Fetten und Salz angereicherten Lebensmitteln konzentrierte, rücken nun auch andere gesundheitliche Risiken ins Blickfeld. Zehra Akkaya, eine der Forscherinnen, betonte, dass die Fettinfiltration der Muskeln unabhängig von der Kalorienzufuhr auftreten könne und mutmaßt, dass diese Veränderungen mit der Art der konsumierten Lebensmittel zusammenhängt.
Die Untersuchung stützt sich auf Magnetresonanztomographie-Aufnahmen von 666 Teilnehmern, die an einem erhöhten Risiko für Arthrose litten. Die Probanden, von denen mehr als zwei Drittel Männer waren, waren im Schnitt 60 Jahre alt und leicht übergewichtig. Der Anteil ultraverarbeiteter Lebensmittel an ihrer Ernährung betrug etwa 40 Prozent.
Die Studie wirft ein Licht auf die möglichen klinischen Implikationen und eröffnet neue Perspektiven, wie die Qualität der Ernährung die muskuloskelettale Gesundheit beeinflussen könnte. Trotz der Hinweise auf eine Korrelation zwischen ultraverarbeiteten Lebensmitteln und der Fettigkeit der Oberschenkelmuskulatur, konnte die Untersuchung keinen kausalen Zusammenhang aufzeigen.
Die Lebensmittelindustrie bleibt skeptisch und kritisiert das Fehlen einer einheitlichen Definition sowie klarer Beweisführung. Dennoch rückt die Möglichkeit einer stärkeren Regulierung näher, insbesondere nach der Nominierung von Robert F. Kennedy als Gesundheitsminister durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump. Kennedy hat ambitionierte Änderungen im US-amerikanischen Lebensmittelsystem angekündigt und die Industrie für die steigenden Adipositasraten verantwortlich gemacht.