TUC-Kongress: Scharfe Kritik an früherer konservativer Regierung und optimistische Zukunftsblick unter Labour
Der Vorsitzende des britischen Gewerkschaftsdachverbands TUC, Paul Nowak, hat in einer leidenschaftlichen Rede die frühere konservative Regierung als eine der „rechtsgerichtetsten, inkompetentesten und moralisch bankrottesten“ bezeichnet, die das Land je gesehen hat. Nowak zeigte sich zufrieden, als mehrere Tory-Minister ihre Sitze verloren.
Auf dem TUC-Kongress in Brighton betonte Nowak, es sei ein gutes Gefühl, erstmals seit 15 Jahren wieder unter einer Labour-Regierung zusammenzukommen. Einige konservative Abgeordnete hätten entweder die „vernünftige Entscheidung“ getroffen oder „den Mut verloren“, sich vor den Wahlen zurückzuziehen, so Nowak. Er nannte namentlich Kwasi Kwarteng und Michael Gove, die sich laut Nowak aus dem „Durcheinander, das sie hinterlassen haben“, zurückgezogen haben.
Andere hätten sich den Wählern gestellt, und obwohl Nowak nicht gerne auf das Unglück anderer anspiele, habe er jeden „Portillo-Moment“ in den frühen Morgenstunden des 5. Juli genossen. Nowak bezeichnete die verlorenen Tory-Abgeordneten als ein „Verzeichnis politischer Misserfolge“ und verabschiedete sich von ihnen mit deutlichen Worten.
Die verbleibenden Folgen ihrer Politik seien jedoch immer noch zu spüren. Nowak verwies auf zerstörte öffentliche Dienstleistungen, eine durch den Brexit und ungedeckte Steuersenkungen für die Reichen zerrüttete Wirtschaft sowie auf eine durch Kulturkriege und fragwürdige PPE-Verträge gespaltene Nation.
Die britische Bevölkerung habe ihr Urteil über „eine der rechtsgerichtetsten, inkompetentesten, gewerkschaftsfeindlichsten und moralisch bankrottesten Regierungen“ gefällt, so Nowak. Er betonte, dass die Gewerkschaften mit der neuen Regierung zusammenarbeiten würden, um gegen rechte Gruppen vorzugehen, die Zwietracht säen wollen.
In seiner Rede griff Nowak auch den Reform-Abgeordneten Nigel Farage mit scharfen Worten an, indem er ihn als „schulgebildeten, privates Eigenkapital liebenden, NHS privatisierenden Putin-Apologeten und Betrüger“ beschrieb. Laut Nowak sind die Gewerkschaften bereit, eng mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, um das Land nach 14 Jahren Tory-Chaos wiederaufzubauen.
Nowak zeigte sich überzeugt, dass Keir Starmer und die gegenwärtige Regierung die Interessen der arbeitenden Menschen im Herzen tragen, was die Konservativen niemals getan hätten. Gleichzeitig betonte er, dass keine Regierung den Schaden von 14 Jahren konservativer Herrschaft über Nacht beseitigen könne und dass die Wiederaufbauarbeit eine Gemeinschaftsanstrengung sei.
Er forderte eine aktive Teilhabe: „Politik ist kein Zuschauersport. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und uns einbringen.“ Abschließend rief er dazu auf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, um die öffentlichen Dienstleistungen wieder instand zu setzen.