Tschechien plant Verbot von Energydrinks für Kinder unter 15 Jahren
Die tschechische Regierung hat beschlossen, den Verkauf und Ausschank von Energydrinks an Kinder unter 15 Jahren zu verbieten. Hintergrund der Initiative ist der Schutz der Gesundheit von Kindern vor den negativen Auswirkungen von koffeinhaltigen und zuckerreichen Getränken, wie Landwirtschaftsminister Marek Vyborny erläuterte. Der für Lebensmittelsicherheit verantwortliche Politiker betonte die Wichtigkeit solch einer Maßnahme im Interesse der Kindergesundheit.
Für die Umsetzung des Gesetzes ist noch die Zustimmung der beiden Parlamentskammern nötig, in denen die Regierungskoalition eine komfortable Mehrheit hat. Die geplanten Maßnahmen sehen ein spezifisches Verkaufsverbot in Schulen, Gesundheitseinrichtungen sowie Kinderheimen vor. Trotz der großen Beliebtheit von Energydrinks in Tschechien, die oftmals mit intensiven Marketingmaßnahmen beworben werden, sieht die Regierung Handlungsbedarf aufgrund der gesundheitlichen Risiken.
Der Verband der Hersteller nichtalkoholischer Getränke in Tschechien reagierte mit Kritik. Präsident Michal Dyttert verurteilte das Vorhaben als Einschränkung der unternehmerischen Freiheit und plädierte anstelle von Verboten für eine Aufklärungskampagne. Die Diskussion um Energydrinks und ihre Auswirkungen ist auch in anderen Ländern wie Polen und den baltischen Staaten präsent, wo ähnliche Altersbeschränkungen existieren. Im Gegensatz dazu kennt Deutschland derzeit keine solchen gesetzlichen Altersgrenzen.
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages verwies in einem Bericht darauf, dass weltweit der Konsum von Energydrinks wächst. Zwar liegen keine aktuellen Daten vor, um eine abschließende Bewertung der Risiken zu treffen, doch wird auf das erhöhte Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf bei Kindern und Jugendlichen hingewiesen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung 2019 feststellte.