Trumps Wirtschaftspläne: Ein Tanz auf dem Drahtseil?
Der kürzlich gewählte US-Präsident Donald Trump steht unter großem Erwartungsdruck, sein Wahlversprechen einzulösen, den drückenden "Inflations-Albtraum" der Vereinigten Staaten zu beenden. Doch während der 78-Jährige mit großen Plänen ins Weiße Haus zurückkehrt, scheinen seine Maßnahmen ökonomisch gesehen ein zweischneidiges Schwert zu sein.
Trumps Protektionismus, der durch weitreichende Zölle auf Importwaren sichtbar wird, steht im Zentrum seines wirtschaftlichen Manifests. Mindestens 60 Prozent auf Güter aus China und bis zu 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern sollen heimische Arbeitsplätze sichern und die heimische Produktion stärken. Diese "America First"-Denkweise, schon während seiner ersten Amtszeit ein Markenzeichen Trumps, stößt bei zahlreichen Experten auf Kritik. Sie befürchten, dass solche Zölle die Kosten für Konsumgüter erhöhen und ausländische Reaktionen provozieren könnten, was wiederum den US-Exportmarkt belasten würde.
Ergänzt wird dieses Bild durch Trumps Ambitionen in der Steuerpolitik. Zahlreiche Steuervergünstigungen sollen beibehalten und sogar ausgeweitet werden, wie etwa die Freistellung von Trinkgeldern und Überstunden von der Einkommensteuer. Doch auch hier warnt das Committee for a Responsible Federal Budget vor steigender Staatsverschuldung, die über die nächsten zehn Jahre um bis zu 7,5 Billionen US-Dollar anwachsen könnte.
Auf dem Arbeitsmarkt zieht Trump ebenfalls seine Linien. Seine angesprochenen Massenabschiebungen illegaler Migranten werden wohl nicht ohne Folgen für Branchen wie Gastgewerbe und Landwirtschaft bleiben, die stark auf diese Arbeitskräfte angewiesen sind. Ein möglicher Arbeitskräftemangel könnte infolgedessen die Preise weiter befeuern.
Zuletzt bleibt die Frage der Zinspolitik. Die von der unabhängigen Fed kürzlich gesenkten Zinsen spiegeln die Bemühungen wider, die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch die Auswirkungen von Trumps protektionistischer Politik könnten die Fed dazu zwingen, ihre Zinsstrategie zu überdenken, um eine erneute Inflation zu vermeiden.
Obwohl Trumps Wahlkampfstrategien ihm zu einem Amtsgewinn verholfen haben, sind die lokalen und globalen wirtschaftlichen Folgen seiner Politik ungewiss. Der Weg zum erhofften Aufschwung könnte sich als Balanceakt auf einem schmalen Grat erweisen, auf dem der kleinste Fehltritt weitreichende Konsequenzen haben könnte.