Trumps Steuerpläne: Eliminiert Einkommenssteuern und setzt auf Zölle
Der jüngste Vorschlag von Ex-Präsident Donald Trump, die Bundessteuern auf Einkommen vollständig abzuschaffen und durch ein Zollsyst am zu ersetzen, hat sowohl Begeisterung als auch Skepsis ausgelöst. Trump präsentierte diese Idee bei einem Treffen mit republikanischen Gesetzgebern und schlug vor, das Regierungssystem durch hohe Zölle auf importierte Waren zu finanzieren.
Gleichwohl wurde dieser Vorschlag zwar vielfach in den Medien diskutiert, doch konkrete Pläne seitens des Trump-Teams sind rar. Die praktische Umsetzung und ihre wirtschaftlichen Folgen bleiben umstritten, insbesondere in Bezug auf das föderale Defizit und die Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung durch den Kongress. Nichtsdestotrotz könnten Millionen von Steuerzahlern diesen Vorschlag mit offenen Armen empfangen, zumal er ihrer finanziellen Belastung spürbar entgegenwirken könnte.
Zusätzlich zu den Steuern auf Einkommen plant Trump auch die Abschaffung der Bundessteuern auf Sozialversicherungsleistungen – ein Vorschlag, der parteiübergreifend Zuspruch findet. Die demokratische Abgeordnete Angie Craig aus Minnesota brachte im Januar 2024 das "You Earned It, You Keep It Act" ein, das ab 2025 alle Bundessteuern auf Sozialversicherungsleistungen abschaffen soll.
Die potenziellen Probleme eines solchen Schrittes sind jedoch zahlreich. Zwar könnten viele Amerikaner, darunter auch Rentner, kurzfristig finanziell davon profitieren, die langfristigen Konsequenzen könnten jedoch gravierend sein. Der Old Age and Survivors (OASI) Trust Fund der Sozialversicherung steht ohnehin unter Druck und könnte ohne zusätzliche Einnahmen noch schneller insolvent werden. Der Finanzbedarf der Sozialversicherung wird derzeit zu etwa 77% durch Lohnsteuern gedeckt, den Rest ergänzen Einkommenssteuern. Ohne diese Zusatzeinnahmen könnte das Defizit des Bundeshaushalts laut der Tax Foundation um etwa 1,6 Billionen US-Dollar in den nächsten zehn Jahren steigen.
Eine Analyse des Committee for a Responsible Federal Budget kommt zu dem Schluss, dass die Insolvenz des Rentenfonds der Sozialversicherung um mehr als ein Jahr vorgezogen würde, was zu möglichen Kürzungen der Altersversorgung führen könnte. Laut einer Umfrage von GOBankingRates bevorzugen viele Amerikaner und Senioren daher Vizepräsidentin Kamala Harris gegenüber Trump in Fragen der Sozialversicherungsverwaltung.
Chris Orestis, ein Experte für Ruhestandsplanung und Gründer von Retirement Genius, weist darauf hin, dass Trumps Vorschlag vor allem wohlhabendere Senioren begünstigt und niedrigere Einkommensschichten benachteiligt. Die langfristige Belastung könnte alle künftigen Empfänger negativ treffen, insbesondere wenn Sozialversicherungs- und Medicare-Leistungen untergraben werden.
Zusätzlich könnte Trumps Vorschlag weitreichende Kürzungen im Regierungshaushalt erforderlich machen. Ein mögliches Ziel für solche Kürzungen wäre der Affordable Care Act (ACA), auch bekannt als Obamacare. Während der ersten drei Jahre von Trumps Präsidentschaft stieg die Zahl der nicht krankenversicherten Amerikaner um 2,3 Millionen, was auf Trumps wiederholte Eingriffe in den ACA zurückgeführt wird.
Ökonomen warnen zudem vor Trumps Zoll-Strategie. Analysten von Goldman Sachs äußern Bedenken über potenzielle negative Auswirkungen auf Handel, Inflation und Wirtschaftswachstum. Die Preise könnten erneut stark ansteigen, da günstige Importe schwerer zugänglich werden.
David Kelly von JPMorgan Asset Management bezeichnete Trumps Vorschlag als "magisches wirtschaftliches Konzept", das gleichzeitig Inflation erzeugen und eine Rezession verursachen könne.