Trumps Gesundheitsplan: Rückkehr zu alten Versicherungsmethoden?
In einem kürzlich ausgestrahlten Interview auf NBC's "Meet the Press" hat J.D. Vance, Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, Details zum Gesundheitsplan der Trump-Vance-Kampagne vorgestellt. Dieser sieht vor, Versicherern zu erlauben, höhere Beiträge für bestehende Vorerkrankungen zu erheben. Vance erläuterte gegenüber Moderatorin Kristen Welker, dass Donald Trumps Plan eine Deregulierung der Versicherungsbranche anstrebe, damit Menschen „einen Plan wählen können, der für sie sinnvoll ist“. Diese Strategie scheint einige zentrale Elemente des Affordable Care Act (ACA) rückgängig zu machen. Vor der Verabschiedung des ACA unter Präsident Obama war es Versicherungsgesellschaften erlaubt, Personen mit Vorerkrankungen eine Deckung zu verweigern, was erschwingliche Gesundheitsfürsorge nahezu ausschließlich über Medicare, Medicaid oder arbeitgeberbasierte Pläne zugänglich machte. Gemäß Vance würde der neue Plan Amerikaner nicht „in dieselben Risikogruppen“ einteilen. Dies bedeutet, dass junge, gesunde Menschen nicht mit älteren Personen, die eher medizinische Versorgung benötigen, in einer Gruppe wären, wodurch die Kosten für Jüngere gesenkt würden. Jedoch würde dies nach Vance’s Vorstellung auf Kosten deutlich höherer Gebühren für ältere Amerikaner sowie Personen mit Vorerkrankungen gehen. Derzeit ermöglicht das Gesetz Versicherungsunternehmen, ältere Menschen mit bis zu dreimal höheren Beiträgen als jüngere zu belasten; Vance plädiert für eine noch größere Kluft. Diese Ausführungen stellten eine Verschlechterung gegenüber Trumps vagen Aussagen zur Gesundheitsversorgung während der letzten Präsidentschaftsdebatte dar, als der ehemalige Präsident lediglich von „Konzepten eines Plans“ sprach und dafür weitgehend verspottet wurde. Tatsächlich ließ der von Vance skizzierte Plan viele Amerikaner, gerade mit Vorerkrankungen, mit teuren und unzureichenden Versicherungen zurück. Seit der Verabschiedung des ACA vor 14 Jahren unterlagen mehrere Versuche der Republikaner, das Gesetz abzuschaffen oder zu entschärfen, weitgehend dem Scheitern. Es scheint, dass auch aktuell keine tragfähigen Alternativen bestehen, außer die Rückkehr zu einem mangelbehafteten System, welches viele Amerikaner dem Risiko des Verlustes ihrer Versicherung aussetzt. In diesem Zusammenhang sollten die Demokraten dringend Alarm schlagen.