Trump tritt auf weltpolitischer Bühne bei Notre-Dame-Wiedereröffnung auf
Donald Trump kehrt auf die weltpolitische Bühne zurück, als er an der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris teilnimmt, während Europa sich auf eine mögliche härtere transatlantische Beziehung unter seiner bevorstehenden Administration vorbereitet.
Das Ereignis, das rund 50 Staats- und Regierungschefs anzieht, fällt in eine entscheidende Phase für Europa, da Trump mit Strafzöllen droht und einen schnellen Frieden zwischen der Ukraine und Russland anstrebt. Emmanuel Macron nutzt die zweitägige Veranstaltung, um in Dialog über drängende Themen zu treten, und versucht offenbar, das erste Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu arrangieren.
Am Samstag ist ein Treffen zwischen Macron und Trump im Elysée-Palast geplant, darauf soll ein Gespräch mit Selenskyj folgen. Der ukrainische Präsident setzt darauf, Trump davon zu überzeugen, die Ukraine weiterhin im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Ein informelles Treffen zu ermöglichen, wäre ein diplomatischer Erfolg für Macron, besonders nachdem er im Sommer die Parlamentswahlen verloren hat und sein Premierminister kürzlich zurücktreten musste.
Europäische Staatschefs, die einer Rückkehr Trumps skeptisch gegenüberstanden, zeigen nun verstärkt Interesse an ihm. Die Wiedereröffnung von Notre-Dame ist ein Triumph für Macron, der sich dafür eingesetzt hat, die durch einen Brand 2019 stark beschädigte Kathedrale in fünf Jahren zu reparieren.
Macron hofft, dank seiner vorherigen Erfahrungen mit Trump, dessen Unberechenbarkeit besser einschätzen zu können. Während Trumps erster Amtszeit erzielte er durch diplomatische Finesse eine kurzzeitige Freundschaft, die jedoch durch Zölle auf französische Waren, wie Cognac, bröckelte. Trump lobte die rasche Restaurierung von Notre-Dame und nannte sie auf sozialen Medien ein 'wunderbares Werk'.
In Trumps Delegation befinden sich auch prominente Figuren, die weitere diplomatische Möglichkeiten am Rande der Veranstaltung bieten, darunter Steve Witkoff und Massad Boulos. Trump ernannte kürzlich Charles Kushner zum neuen Botschafter in Frankreich. Zur Wiedereröffnung von Notre-Dame werden auch der Prinz von Wales sowie die Präsidenten Deutschlands und Italiens erwartet. Aufgrund schlechten Wetters entfällt jedoch der Außenbereich mit dem geplanten Konzert. Die Kathedrale wird durch den Einzug des Erzbischofs von Paris offiziell wieder eröffnet.

