„Trump-Trades“ befeuern Tesla, Bitcoin und den Dollar
Mit dem erneuten Wahlsieg Donald Trumps nehmen die Märkte eine klare Richtung: Investoren setzen auf „Trump-Trades“ und schieben die Kurse von Tesla, Bitcoin und dem Dollar kräftig nach oben. In den USA stiegen die Aktien von Tesla um 8 Prozent, Bitcoin erklomm neue Rekordhöhen, und der Dollar legte gegenüber seinen Konkurrenten kräftig zu. Die Erwartung? Eine zweite Amtszeit, die weniger Regulierung und eine wachstumsorientierte Politik verspricht.
Dollar und Bitcoin auf Rekordkurs
Der Dollar erreichte am Montag den höchsten Stand seit Juli, während Bitcoin die Marke von 84.500 US-Dollar überschritt – eine Steigerung von 10 Prozent allein in den Tagen nach der Wahl.
Die Märkte glauben offenbar an Trumps wirtschaftsfreundlichen Kurs, der vor allem der Kryptoindustrie zugutekommen könnte. „Die Leute steigen frühzeitig in den Trump-Trade ein und rechnen mit weniger Regulierung und steuerlichen Anreizen“, erklärt Emmanuel Cau, Chefstratege bei Barclays.
Tesla profitiert – und Musk wird reicher
Tesla gehörte ebenfalls zu den großen Gewinnern dieser Handelswelle. Die Aktie des Elektroautobauers stieg um 8 Prozent, was die Marktkapitalisierung über die Marke von einer Billion US-Dollar hob.
Für CEO Elon Musk bedeutete dies ein persönliches Vermögensplus von rund 32 Milliarden US-Dollar. Der Optimismus der Anleger treibt den Markt weiter an, während sie auf Trumps Fokus auf eine unternehmerfreundliche Agenda setzen.
Trump und die Kryptowährungen: Ein neuer Boom?
Die Aussicht auf eine lockere Regulierung sorgt auch bei den Kryptowährungen für Aufwind. Coinbase, die größte Kryptobörse in den USA, verzeichnete ein Kursplus von 17 Prozent, während die Aktien des Online-Brokers Robinhood um 11 Prozent stiegen.
Die Marktakteure gehen davon aus, dass Trump und die Republikanische Partei der Kryptoindustrie unterstützende Rahmenbedingungen bieten könnten, insbesondere, wenn der Präsident die Mehrheiten in beiden Kongresskammern behält.
Protektionismus und Zölle – Risiken bleiben
Doch nicht alle Analysten sind so optimistisch. Neben den marktfreundlichen Erwartungen gibt es auch Bedenken: Trumps bekannte Pläne, die Zölle für Importe drastisch zu erhöhen, könnten die Handelsbeziehungen der USA belasten und zu einer größeren Volatilität in den Märkten führen. „Anleger sind bereit, Risiken einzugehen, obwohl weitere protektionistische Maßnahmen zu erwarten sind“, warnt Mabrouk Chetouane von Natixis Investment Managers.
Wie stabil ist der „Trump-Trade“?
Während Anleger weiterhin auf einen Boom setzen, gibt es Unsicherheiten. Insbesondere Trumps geplante Nominierungen für zentrale Ämter könnten die Märkte weiter bewegen.
Berichte, wonach Robert Lighthizer als Handelsbeauftragter zurückkehren könnte, lassen erwarten, dass die Handelspolitik weiterhin protektionistisch bleibt. So bleibt die Frage, ob der aktuelle Optimismus von Dauer ist – oder ob die Märkte die Risiken unterschätzen, die mit einem erneuten Fokus auf Zölle und Handelskriege einhergehen.