Trump lobt saudischen Kronprinzen trotz heftiger Kritik
US-Präsident Donald Trump hat dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bei dessen Besuch in Washington ein uneingeschränkt positives Zeugnis im Bereich Menschenrechte ausgestellt. Voller Lob bekundete Trump seine Bewunderung für die Leistungen des Kronprinzen und betonte, dass das Erreichte unglaublich sei. An gleicher Stelle, im Oval Office, würdigte Trump die Freundschaft zwischen ihm und dem sichtlich zufriedenen Thronfolger, der im Volksmund oft als MBS bezeichnet wird.
Der Besuch des saudischen de-facto-Herrschers stößt auf harsche Kritik von Seiten der Journalisten und Menschenrechtsaktivisten. Die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul im Jahre 2018, ein Vorfall, der international Aufruhr verursachte, beeinträchtigte das Verhältnis zwischen Saudi-Arabien und den USA zeitweilig stark. Khashoggi, der unter anderem als Kolumnist für die angesehene 'Washington Post' tätig war, wurde brutal ermordet, und seine Leiche blieb bis heute verschollen. Die US-Geheimdienste hatten den saudischen Kronprinzen als möglichen Drahtzieher vermutet.
Auf eine Frage einer Journalistin bezüglich des Khashoggi-Falles reagierte Trump mit einer lapidaren Bemerkung: 'Dinge passieren.' Zudem betonte er, dass MbS von der Angelegenheit nichts gewusst habe. Parallel dazu erhoben Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch einen scharfen Appell: Die USA müssten klare Stellung zu den Menschenrechtsverletzungen beziehen, die im Land offen praktiziert würden.
Insbesondere die hohe Anzahl an Hinrichtungen – allein in diesem Jahr schon 300 – fand deutliche Erwähnung. Kritiker äußerten, dass es in Saudi-Arabien unwahrscheinlich sei, dass Angeklagte faire Gerichtsverhandlungen erwarten können. Darüber hinaus kritisieren Aktivisten, dass Saudi-Arabien gegenwärtig die schwerste Unterdrückung von Meinungsfreiheit und Missachtung der Menschenrechte in der modernen Geschichte des Landes erlebe. Die Forderung nach einer klaren Positionierung der USA blieb jedoch ohne Reaktion.

