Trump Jr.s Grönland-Besuch sorgt für Wirbel
Die jüngste Reise von Donald Trump Jr. nach Grönland hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Berichten zufolge sollen er und seine Begleiter Einheimische mit einem kostenlosen Mittagessen in einem vornehmen Hotel überzeugt haben, in Videos als Anhänger seines Vaters, des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, aufzutreten. Der dänische Rundfunksender DR bringt ans Licht, dass in besagten Videos insbesondere obdachlose und sozial benachteiligte Personen zu sehen sind, die regelmäßig vor einem Supermarkt in der Nähe des Luxushotels anzutreffen sind.
Ein Bewohner der Hauptstadt Nuuk äußerte sich kritisch über die Vorfälle und bezeichnete das Vorgehen als "geschmacklos", da Menschen, die in solchen Einrichtungen normalerweise nie speisen würden, nun plötzlich dort auftauchten. Im Gegenzug mussten sie lediglich die bekannten "Make America Great Again"-Mützen tragen und an den Filmaufnahmen mitwirken. Auch die Zeitung "Ekstra Bladet" zeigt Aufnahmen, in denen Menschen auf der Straße von Trumps Team direkt angesprochen werden.
Trotz dieser Vorwürfe betont ein Trump-Anhänger vor Ort, dass die vermeintlichen Trump-Fans nicht gezielt rekrutiert worden seien. Die Personen hätten vielmehr ohnehin vor dem Hotel gestanden und Interesse bekundet.
Trotz der aufkommenden Kontroversen nutzt Donald Trump die mediale Aufmerksamkeit geschickt für seine Zwecke. Auf seiner Plattform Truth Social publizierte er ein Video, in dem lobende Stimmen aus Grönland zu hören sind. Die dort gezeigten Personen unterstützen sogar die Idee, dass Grönland zur USA gehören könnte.
Die Reise von Trump Jr. gewann zusätzliche Brisanz durch frühere Äußerungen seines Vaters über Grönland. Unlängst hatte dieser auf einer Pressekonferenz militärische und wirtschaftliche Schritte im Zusammenhang mit Grönland angedeutet. Solche Aussagen trafen bei mehreren europäischen NATO-Verbündeten auf Unverständnis und Kritik.
Wenngleich diese Entwicklungen durchaus ernst zu nehmen sind, hat sich Dänemarks Regierung bereits mit dem Thema auseinander gesetzt. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen eröffnete ein Gesprächsangebot an den designierten Präsidenten, welches jedoch realistischerweise erst nach Trumps Amtseinführung zustande kommen wird.

