Trotz Coronavirus: PUMA-Aktie profitiert sehr von Zuversicht

Dabei hat der Herzogenauracher Sportartikelhersteller die jüngsten Unternehmensprognosen sowohl beim operativen Gewinn als auch beim Umsatz übertroffen. Die Aktionäre können sich über eine signifikante Dividendenerhöhung freuen, auf 0,50 Euro von 0,35 Euro je Aktie.

Für das laufende Jahr setzt der Konzern beim Gewinn die Messlatte höher, warnt aber, dass das Coronavirus Spuren in der Bilanz hinterlassen könnte. Im ersten Quartal erwartet der Konzern aufgrund der behördlich verordneten Geschäftsschließungen in China und ausbleibenden chinesischen Touristen "negative Auswirkungen" auf Umsatz und operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). In Bezug auf die Jahresziele nimmt PUMA derzeit an, dass sich "die Situation kurzfristig normalisieren" und die Ziele für das Gesamtjahr dann erreichbar sein werden.

Im vierten Quartal stieg das EBIT um knapp 47 Prozent auf 55,2 Millionen Euro, der Umsatz währungsbereinigt um 18,3 Prozent auf 1,479 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn trotz einer höheren Steuerquote um 55 Prozent auf 17,8 Millionen Euro.

Im Gesamtjahr kletterte der Nettogewinn um 40 Prozent auf 262,4 Millionen Euro, das EBIT legte um 31 Prozent auf 440,2 Millionen Euro zu. Beim Umsatz gab es währungsbereinigt ein Plus von 16,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro, oberhalb der zuletzt angepeilten plus 15 Prozent. Auch das EBIT übertraf die zuletzt auf 420 bis 430 Millionen Euro eingegrenzte Unternehmensprognose.

2020 will der Wettbewerber von Nike und adidas nach der derzeitigen Planung unter anderem ein EBIT von 500 bis 520 Millionen Euro erreichen, der Umsatz soll währungsbereinigt um 10 Prozent steigen, der Nettogewinn "deutlich steigen".

Puma-CEO: Umsatzprognose nicht wegen Coronavirus niedrig

Puma stellt nicht wegen des Coronavirus für das laufende Jahr ein geringeres Umsatzwachstum als im Vorjahr in Aussicht. Vielmehr sei der Sportartikelhersteller bei einer Prognose grundsätzlich vorsichtig, sagte CEO Björn Gulden. Allerdings werde es in diesem Jahr wegen des Coronavirus "schwieriger", ähnliche Ergebnisse wie 2019 zu erreichen. Es sei aber "zu früh, jetzt die Ziele zu reduzieren", weil man nicht wisse, was in den kommenden Wochen und Monaten passiere. Die derzeitige Prognose sei Pumas "best guess", sagte der CEO auf der Jahrespressekonferenz. Der Sportartikelhersteller erwartet für 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 10 Prozent, im abgelaufenen Jahr betrug es 16,7 Prozent.

Traditionell vorsichtiger Ausblick

Puma gebe immer am Beginn eines neuen Geschäftsjahre eine moderate Prognose für ein Umsatzwachstum von 10 Prozent an, soviel sei nötig, um das Ziel beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu erreichen, sagte Gulden auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.

2019 hatte der Adidas-Konkurrent in der Tat anfangs ein Umsatzplus von währungsbereinigt 10 Prozent angepeilt - und strebt dies auch mittelfristig jedes Jahr an -, die Prognose dann aber im Laufe des Jahres zweimal angehoben. Der jüngste Ausblick eines Wachstums im Gesamtjahr von 15 Prozent wurde schließlich deutlich übertroffen. 2018 hatte Puma die Prognose für den Umsatz dreimal erhöht - und ebenfalls übertroffen.

In diesem Jahr sorgt das Coronavirus für zusätzliche Unsicherheit. Im ersten Quartal werden sich die behördlich verordneten Storeschließungen sowie ausbleibende China-Touristen negativ auf Pumas Umsatz und EBIT auswirken, so Gulden.

Derzeit seien von Pumas 110 in Eigenregie betriebene Stores in China 70 geschlossen und 40 offen. Bei den 2.500 von Puma-Partnern betriebenen Geschäften in China seien 85 Prozent geschlossen, sagte der CEO.

Prognosen seien derzeit unsicher. "Vor zwei Wochen hätte ich nicht gewagt zu sagen, wir produzieren wieder Ende des Monats", sagte Gulden. Wenn allerdings in vier Wochen die Geschäfte auf Anordnung der Behörden immer noch geschlossen bleiben müssten, müsse man die Prognose wohl korrigieren.

Logistische Herausforderungen

China steht für 12 bis 13 Prozent der Puma-Umsätze konzernweit. Während die Produktion in den Fabriken in China wieder anlaufe, sei Logistik eine Herausforderung, so dass man die Bestellungen nicht so schnell erfüllen könne wie gewünscht. Es sei schwierig, Genehmigungen für den LKW- oder Schiffstransport sowohl der Waren für den Großhandel als auch für E-Commerce zu bekommen, so Gulden. Die Häfen würden langsam wieder geöffnet.

"Sobald Cargo wieder funktioniert, sollten wir die Bestellungen für Februar und März abarbeiten können, eventuell mit drei Wochen Verspätung", sagte Gulden. Im ersten Quartal werde allerdings "ein Monat Umsatz im profitabelsten Markt fehlen". Man werde kurzfristig alles tun, um den Schaden zu minimieren

Auch die Wettbewerber Adidas und Nike leiden unter dem Coronavirus. Adidas hatte am Morgen mitgeteilt, dass nach Schließung einer erheblichen Anzahl von Stores - sowohl von eigenen als auch solchen von Partnern - die Geschäftstätigkeit von Adidas in China seit dem chinesischen Neujahrsfest am 25. Januar etwa 85 Prozent unter dem Vorjahresniveau liege.

So reagiert die PUMA-Aktie

Nach den Rekorden bei Umsatz und Gewinn von PUMA im vergangenen Jahr sind die Aktien am Mittwoch nach oben geschnellt. Sie zogen schlussendlich via XETRA 11,33 Prozent auf 80,10 Euro. Und erreichten mit 81 Euro gar ein neues Rekordhoch.

Als Kurstreiber für PUMA machte ein Händler die Zuversicht des Unternehmens aus, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. "PUMA ist bekannt dafür, zum Jahresbeginn zurückhaltend zu sein", sagte der Händler. Angesichts der Auswirkungen des Coronavirus auf die Geschäfte in China komme folglich das Festhalten an den Jahresprognose daher an der Börse sehr gut an.

DJG/uxd/sha

Dow Jones Newswires / (dpa-AFX Broker)

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[finanzen.net] · 19.02.2020 · 18:05 Uhr
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