Triumph in Gainesville: Die USA holt sich den Solheim Cup zurück
Nelly Korda und Rose Zhang standen auf dem schattigen Hügel neben dem 14. Grün des Robert Trent Jones Golf Clubs und beobachteten ihre Teamkollegin Andrea Lee, die gegen die Europäerin Ensther Henseleit antrat. Obwohl die Amerikanerinnen bereits genügend Punkte gesichert hatten, um ihren ersten Solheim Cup-Sieg seit 2017 zu erringen, war die Arbeit noch nicht getan. Korda, die zuvor ihr Einzelmatch gegen Englands Charley Hull verloren hatte, zeigte dennoch eine beeindruckende Leistung im diesjährigen Wettbewerb. Zhang hatte Carlota Ciganda besiegt und blieb in ihrer zweiten Solheim Cup-Teilnahme ungeschlagen. Ihre gemeinsame Begeisterung und Unterstützung trieben das Team voran. Die amerikanische Mannschaft unter Kapitän Stacy Lewis hatte sich das Motto 'unfinished business' zu Herzen genommen. Diese Entschlossenheit zeigte sich auch am letzten Tag, als die USA trotz eines Vier-Punkte-Vorsprungs weiterkämpfte. Die dramatischen Spielszenen kulminierten darin, dass Andrea Lee ihr Match ausglich und den notwendigen halben Punkt für den Gesamtsieg sicherte. Schon früher hatte Allisen Corpuz mit einem deutlichen Sieg gegen Anna Nordqvist den entscheidenden 13. Punkt geholt. Trotzdem blieb es bis zur letzten Minute spannend. Die Favoriten der US-Mannschaft hatten ihre Matches bereits beendet. Nur Jennifer Kupcho führte ihr Spiel, während Lexi Thompson, Lauren Coughlin und Lilia Vu gegen starke europäische Konkurrentinnen kämpften. Thompson verlor ihr Match knapp, doch Coughlin erzielte eine entscheidende Punkteteilung. Schließlich war es Vu, die durch eine brillante Leistung auf dem letzten Loch den entscheidenden Punkt holte, der den USA die Trophäe sicherte. Lewis hatte lange über diese Konstellationen nachgedacht und das Vertrauen in ihre Spielerinnen gerechtfertigt gesehen. Besonders hervor stach Coughlin, die trotz fehlender Erfahrung im Solheim Cup starke Leistungen zeigte. Vu, die nach einer Rückenverletzung wieder ins Spiel zurückkehrte, bewies ebenfalls ihren Kampfgeist. Zur Feier dieses Sieges schloss sich das Team zusammen, inspiriert von persönlichen Botschaften ihrer Familien. Diese Gesten stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl und führten letztlich zum Erfolg. Für die meisten der amerikanischen Spielerinnen war es der erste Solheim Cup-Sieg. Die Freude überwog, als die USA endlich wieder die Trophäe in die Höhe recken konnten und das Motto von Kapitänin Lewis seine Erfüllung fand.