Transparente Herkunftsangaben bei Honigmischungen: Neue Regelungen verpflichten zu detaillierter Kennzeichnung

Im Rahmen einer nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie sollen auf Honig-Produkten bald detaillierte Herkunftsangaben zur Pflicht werden. Nach der geplanten Verordnung des Bundesernährungsministeriums, die heute der Bundesrat billigen soll, müssen künftig die Ursprungsländer eines jeden Honigglases exakt benannt werden, sofern es sich um Mischungen handelt. Aktuell erlauben es die Regelungen noch, unpräzise Formulierungen wie 'Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern' auf den Etiketten zu verwenden.

Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) betonte bei der Vorstellung der Verordnung die Bedeutung klarer Ursprungsangaben: 'Jedes Glas Honig wird transparent kennzeichnen, woher es stammt. Das ist die Transparenz, die unserer Meinung nach notwendig ist.' Solche Maßnahmen sollen nicht nur die Fairness im Marktgeschehen fördern, sondern auch den Konsumenten die Entscheidung für regionale Produkte erleichtern. Die zukünftigen Etiketten müssen die Herkunftsländer gemäß ihrem Gewichtsanteil in absteigender Reihenfolge auflisten.

Diese neuen Regelungen treten am 14. Juni 2026 in Kraft. Zuvor muss die auf EU-Ebene 2024 beschlossene Richtlinie noch bis zum 14. Dezember in nationales Recht übertragen werden. Die Notwendigkeit zur Mischung von Honigen resultiert aus der Tatsache, dass die heimische Produktion den Bedarf nicht ausreichend decken kann. Laut Ministeriumsangaben überstieg die Importmenge von 72.600 Tonnen den Eigenversorgungsgrad, der vergangenes Jahr auf 37 Prozent sank. Mengenmäßig dominierten die ukrainischen Importe (22 Prozent), gefolgt von Argentinien (14 Prozent) sowie Rumänien und Mexiko (jeweils 7 Prozent).