Tesla steigerte Fahrzeugauslieferungen in China und verhandelt um Wasserverträge
Tesla verzeichnete im September in China einen Umsatzanstieg von 19,2 %, indem das Unternehmen 88.321 Elektrofahrzeuge auslieferte. Trotz dieses Wachstums blieb Tesla jedoch hinter dem gesamten chinesischen EV-Markt zurück, der im gleichen Zeitraum um 48 % zunahm. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Konkurrenz im schnell wachsenden chinesischen Elektroautomarkt.
Neben den Verkaufszahlen steht Tesla aktuell im Fokus regulatorischer Herausforderungen. Das Unternehmen plant einen neuen Vertrag mit dem regionalen Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der eine Reduzierung der Trinkwasserliefermenge um 400.000 Kubikmeter pro Jahr und die Anhebung der Grenzwerte für Stickstoff und biologischen Sauerstoff im Abwasser vorsieht. Dieser Schritt erfolgt trotz der anhaltenden Kritik durch Umweltgruppen, die befürchten, dass Tesla versucht, strenge Umweltauflagen zu umgehen. Der vorgeschlagene Vertrag muss noch von der Verbandsversammlung am Mittwoch genehmigt werden.
Tesla argumentiert, dass die Reduzierung der Wasserlieferungen durch eine nahezu vollständige Wiederaufbereitung des Abwassers erreicht wird. Das Unternehmen gibt an, bis zu 100 % des Abwassers in der Fabrik zu recyceln, wodurch die Wasserverbrauchswerte unter dem Branchendurchschnitt liegen. Die neuen Grenzwerte für "Stickstoff Gesamt" sollen auf 100 mg/L und für "Biologischer Sauerstoff" auf 450 mg/L erhöht werden, was laut Tesla weiterhin deutlich unter den zulässigen Werten im Verbandsgebiet bleibt.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Beziehung zwischen Tesla und dem Wasserverband angespannt. Die Bürgerinitiative „Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg“ fordert, dass solche Verträge vorab von den kommunalen Parlamenten beraten werden. Dies kommt, nachdem die Verbandskommunen im April die Entscheidung über einen möglichen Stopp der Abwasserentsorgung vertagt hatten, da Tesla regelmäßig die Grenzwerte für refraktären Phosphor und Gesamtstickstoff überschreitet.
Analysten weisen darauf hin, dass Teslas aggressive Expansion in China durch die aktuellen Umweltkonflikte zusätzlich belastet wird. Dennoch konnte die Tesla-Aktie am Mittwoch trotz der Unsicherheiten um die Wasserverträge zeitweise um 0,42 % auf 245,52 US-Dollar steigen, was auf anhaltendes Vertrauen der Investoren in das langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens hinweist.