Tee-Nation Deutschland: Zwischen Tradition und Internationaler Konkurrenz
Die Deutschen halten trotz einer leichten Abnahme von 1,5 Prozent an ihrer Tee-Tradition fest, wie der kürzlich veröffentlichte 'Tee Report 2025' belegt. Im Schnitt konsumierte jeder Bürger im letzten Jahr etwa 67,2 Liter Tee, wobei eine inflationsbedingte Kaufzurückhaltung vor allem im Lebensmittelbereich eine Rolle spielte, so der Deutscher Tee & Kräutertee Verband.
Der jährliche Konsum summiert sich auf bemerkenswerte knapp 47 Milliarden Tassen. Besonders beliebt sind mit 47,1 Prozent die Kräuter- und Früchteteemischungen, während Schwarztee und Grüntee zusammen 27,1 Liter pro Kopf ausmachen. Bio-Tees finden zunehmend Anklang und machen mittlerweile 17,7 Prozent des Konsums aus. Kräuter- und Früchtetees werden vorwiegend in Teebeuteln genossen, während Schwarz- und Grüntees gleichermaßen lose und in Beuteln verkauft werden.
Deutschland importierte fast 48.000 Tonnen Tee aus insgesamt 84 Ländern inklusive Indien, China und Sri Lanka, jedoch bleibt der Exportanteil von deutschem Tee mit 21.000 verarbeiteten Tonnen gering. Die Hauptabnehmer außerhalb Europas sind die USA. China, Indien und Kenia führen die globale Teeproduktion an, wobei Deutschland im Vergleich nur eine minimale Rolle spielt.
In Ostfriesland scheint der Teekonsum keine Grenzen zu kennen, mit beeindruckenden 300 Litern pro Kopf und Jahr. Diese Zahl wurde von unterschiedlichen Organisationen als weltmeisterlich eingestuft, steht aber in der Kritik, da sie durch touristische Einflüsse verzerrt sein könnte. Der Bericht zieht Vergleiche mit der Türkei, wo nahezu der gesamte eigene Tee-Anbau im Inland konsumiert wird, und zeichnet damit ein anschauliches Bild der Tee-Dynamik weltweit.