TD Bank unter Feuer: Rekordstrafe im Geldwäsche-Skandal
Am Finanzmarkt herrscht Aufruhr, nachdem TD Bank wegen Verstößen gegen Anti-Geldwäsche-Vorschriften in den USA ein Schuldbekenntnis abgelegt und sich zur Zahlung einer Rekordstrafe von drei Milliarden Dollar bereit erklärt hat. Diese Strafe stellt die größte jemals von US-Behörden verhängte Geldwäschebuße gegen eine Bank dar und übertrifft damit die fast zwei Milliarden Dollar, die HSBC im Jahr 2014 für ähnliche Vergehen zahlen musste.
Im Zuge der Einigung hat die US-Tochter der kanadischen Bank auch akzeptiert, dass ihre Vermögensgröße unter der derzeitigen Grenze von 370 Milliarden Dollar bleibt, solange dieser Kapitalstopp besteht. Es ist das erste Mal seit dem Skandal um gefälschte Konten bei Wells Fargo im Jahr 2018, dass eine solche Grenze gegen eine Bank verhängt wurde. Michael Hsu, amtierender Comptroller of the Currency, erklärte, dass dieses koordinierte und umfassende Vorgehen sicherstellen soll, dass die Bank geeignete Kontrollen entwickelt, die ihrem Risikoprofil entsprechen.
Die Anklagen folgten einer umfassenden Untersuchung, die aufzeigte, dass TD Bank über unzureichende Anti-Geldwäsche-Maßnahmen verfügte. Dies ermöglichte chinesischen Drogenkartellen, Gelder, die aus dem Verkauf von Fentanyl stammten, zu waschen. Berichten zufolge hatten diese kriminellen Netzwerke Bankangestellte in Filialen in New York und New Jersey bestochen, sodass Hunderte Millionen Dollar gewaschen werden konnten.
Die Einigung von TD Bank umfasst verschiedene Aufsichtsbehörden, darunter das Justizministerium, FinCEN, die Federal Reserve und die OCC. TD Bank-CEO Bharat Masrani äußerte im August, dass man sich der Ernsthaftigkeit der Mängel im US-amerikanischen AML-Programm bewusst sei. Perfekte Kontrollen aufzubauen, sei von größter Bedeutung für ihn und die Führungsebene des Unternehmens. Masrani hat seinen Rücktritt für April angekündigt.
Der Aktienkurs der TD Bank hat sich nach einem anfänglichen Einbruch erholt und ist um etwa 6% gestiegen, zuletzt bei 59,88 Dollar in New York gehandelt. Auf Anfrage äußerte sich TD Bank vorerst nicht.