Tariffrisiko oder gelassene Agilität? Bombardier im Kontext möglicher US-Handelsbarrieren
Eric Martel, Chef von Bombardier, beleuchtet die möglichen Auswirkungen der von Donald Trump vorgeschlagenen Importzölle auf das Unternehmen. Obwohl dieser Vorstoß durchaus Einfluss auf den Fliegerbauer haben könnte, zeigt sich Martel gelassen und verweist auf die „geografische Diversifikation“ als Stabilitätsanker des Unternehmens.
Im Vorfeld der US-Wahl versprach Trump universelle Zölle von 10 bis 20 Prozent auf Importe. Bombardier fertigt seine Privatjets an mehreren Produktionsstandorten weltweit, darunter auch in den Vereinigten Staaten. Die neueste Modellreihe, der Global 8000, hat entscheidende Komponenten, die in Saint-Laurent (Québec), Red Oak (Texas) und Querétaro (Mexiko) produziert werden.
Martel bleibt vage in Bezug auf den Umfang der potenziell betroffenen Produktion, betont jedoch den erheblichen Anteil an in den USA gefertigten Komponenten. So besteht beispielsweise die Antriebs- und Tragflächenstruktur des Global 7500 aus amerikanischer Herstellung.
Die Einführung von Zöllen hätte nach Martels Aussage eindeutig Einfluss auf die Geschäftsbeziehungen zwischen den USA und Kanada, wobei unklar bleibt, wie stark dieser letztlich wäre.
Bombardier, mit Schwerpunkt auf einem weit verzweigten internationalen Kundenstamm in Europa, Asien-Pazifik und dem Nahen Osten, sieht sich durch seine breite Marktpräsenz gut gerüstet. In der Vergangenheit hatte sich Bombardier mit dem Rivalen Boeing während Trumps Amtszeit in einer Zollauseinandersetzung befunden, die nach einem Gerichtsurteil zugunsten von Bombardier endete, allerdings war dies erst nach dem Verkauf des CSeries-Programms an Airbus der Fall.