Tarifflawine trifft US-Unternehmen: Spiel auf der Klaviatur der Handelspolitik
John Hamer, Präsident von Rodgers Wade Manufacturing in Paris, Texas, steht mit seinem Unternehmen vor einer immensen Herausforderung: Als Zulieferer von Ladeneinrichtungen für große Einzelhändler wie Ross Dress for Less und Ulta Beauty sieht er sich einer massiven Tarifflut aus China gegenüber. Trotz der offiziellen Ankündigung einer 30%-igen Tarifsenkung landet Hamer deutlich höher in der Belastung, da diese zusätzlich zu bestehenden Abgaben auf Metallfertigteile kommt. Diese Tarifstruktur, die komplizierte US-Handelsgesetze widerspiegelt, führt oft dazu, dass Unternehmen wie Hamer weit mehr zahlen müssen, als die Schlagzeilen vermuten lassen.
Der besonders hohe Tarifdruck betrifft in erster Linie chinesische Exporte, wobei die jüngste Vereinbarung zwischen den USA und China nun angeblich einen 55%igen Durchschnittstarif beinhaltet. Dennoch bleibt Hamer skeptisch: „Vielleicht sinkt die Tarifbelastung dadurch und Kunden, die bisher gezögert haben, erteilen endlich Aufträge.“ Parallel zur laufenden Suche nach Alternativen in Ländern wie Mexiko und Indien überträgt Hamer die Kosten direkt an seine Kunden.
Ein ähnliches Tarifschicksal teilt Michael Weidner, Präsident von Lalo Baby Products aus Brooklyn. Er erhofft sich eine Ausnahmegenehmigung für Babyartikel, eine Hoffnung, die von der Trump-Administration als unrealistisch abgetan wird. Das Ergebnis: Ein zusammengestapelter Tarif von 55% auf seine aus China importierten Spieltische.
Ramon van Meer, Geschäftsführer von Afina aus Austin, Texas, sieht in der Tarifpolitik Trumps ebenfalls eine Hürde. Trotz eines viralen Erfolgs seiner geduschten Duschköpfe auf Instagram beobachtet er gespannt, ob sein Unternehmen dem Druck gewachsen ist. Trotz einer Verbesserung der Tarife auf 43% hofft er, die Preisanpassungen gering zu halten.
Unternehmen in den USA ringen weiterhin mit den Auswirkungen von Trumps umfassenden Handelszöllen, die bereits in seiner ersten Amtszeit eingeführt wurden. Während die Politik eine Annäherung wagt, müssen Firmen wie die von Hamer, Weidner und van Meer erst einmal die Realität des durch Tarifstapeln verstärkten Kostendrucks bewältigen.