Taiwan plant beschleunigten Ausbau seiner Luftverteidigung
Taiwan hat angekündigt, den Ausbau seines Luftverteidigungssystems "T-Dome" angesichts der angespannten Beziehungen zu China zu beschleunigen. Präsident Lai Ching-te betonte in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag in Taipeh die Notwendigkeit eines umfassenden Sicherheitsnetzes zum Schutz der Bürger.
Die Verteidigungsausgaben sollen laut Lai bis 2026 mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen und bis 2030 fünf Prozent erreichen. Taiwan strebt eine verstärkte Zusammenarbeit mit fortschrittlichen Nationen an, um seine Verteidigungsindustrie weiterzuentwickeln.
Lai richtete einen Appell an China, seine Machtverantwortung ernst zu nehmen und auf Gewalt oder Zwang in der Taiwanstraße zu verzichten. Die Stabilität im Indopazifik solle erhalten bleiben, speziell angesichts globaler Herausforderungen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und militärischen Spannungen in Asien.
China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und kündigte wiederholt an, Taiwan notfalls militärisch zu annektieren. Peking reagierte umgehend auf Lais Rede und warf ihm separatistische Bestrebungen vor. Sprecher Guo Jiakun des chinesischen Außenministeriums bezeichnete Taiwan als untrennbaren Teil Chinas.
In einem symbolträchtigen Manöver startete die Volksbefreiungsarmee Chinas nach Lais Rede eine großangelegte Militärübung, die die Blockade Taiwans simulierte. Diese Übungen, so vermuten Experten, werden im Laufe des Jahres eventuell weiter fortgesetzt.

