Synopsys geht auf Verkaufstour für Ansys-Einheit zur Gewinnung von EU-Gunst
Synopsys, ein führender Entwickler von Chipdesign-Software, unternimmt einen bedeutenden Schritt, um die Zustimmung der Europäischen Union für seine geplante 35-Milliarden-Dollar-Übernahme zu sichern. In dem Bestreben, regulatorische Bedenken auszuräumen, schlägt das Unternehmen vor, nicht nur eine eigene Geschäftseinheit, sondern auch eine Ansys-Abteilung zu veräußern.
Die Europäische Kommission, die als Wettbewerbshüter der EU agiert, hat begonnen, Rückmeldungen von Wettbewerbern und Kunden zu ihrer Haltung gegenüber dem Vorschlag von Synopsys einzuholen. Diese können bis spätestens 16. Dezember abgegeben werden.
Im Einzelnen plant Synopsys, seinen Bereich Optical Solutions Group, bekannt für seine optischen Designtools, an Keysight Technologies abzugeben. Zudem soll Ansys PowerArtist, ein Tool zur Analyse und Reduktion von Energieverbrauch für effektiveres Design, verkauft werden. Ein Synopsys-Sprecher betonte, dass Kunden diesem pro-wettbewerblichen Angebot größtenteils positiv gegenüberstehen und man fest mit einem Abschluss des Geschäfts in der ersten Jahreshälfte 2025 rechnet.
Dass keine Verhaltensänderungen vorgeschlagen wurden, deutet darauf hin, dass die EU keine Bedenken bezüglich der Interoperabilität oder Produktbündelung hat, nachdem sie im letzten Monat entsprechende Rückmeldungen von Branchenakteuren erhalten hatte.
Die Software von Ansys findet Anwendung in der Entwicklung von Produkten, die von Flugzeugen bis hin zu Tennisschlägern für Spieler wie Novak Djokovic reichen. Die Entscheidung über dieses bedeutende Technologiegeschäft, das die größte seit Broadcoms 69-Milliarden-Dollar-Akquisition von VMware im Vorjahr darstellt, wird bis zum 10. Januar erwartet.