SWR fragt: Kollabiert der Staat?
In Anbetracht einer Bevölkerungszunahme von fünf Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre scheint die öffentliche Verwaltung nicht länger in der Lage zu sein, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Vor allem in urbanen Räumen zeigt sich, dass Einwohner Schwierigkeiten bei der Verlängerung ihres Personalausweises oder der Einreichung eines Bauantrags haben. Es stellt sich die Frage, ob unsere kommunalen Verwaltungen vor dem Kollaps stehen. Der Südwestrundfunk (SWR) hat eine Umfrage unter verschiedenen Behörden im Südwesten durchgeführt. Die von der Universität Konstanz durchgeführte Auswertung der Ergebnisse lässt einen besorgniserregenden Schluss zu. Die Sendung Amt am Limit – Der Staat vor dem Kollaps? wird am 22. Oktober 2024 um 20:15 Uhr im SWR ausgestrahlt.
Im Rahmen der SWR-Story wurden sämtliche Bürgerbüros, Kfz-Stellen, Ausländerbehörden, Sozial- und Jugendämter sowie Baubehörden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz befragt. Die Studie zeigt, dass die Belastung der Mitarbeitenden in den Ämtern in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat, was zu einer Zunahme von Burn-outs geführt hat. Obschon neue Planstellen geschaffen wurden, bleiben zahlreiche Stellen in den Behörden unbesetzt. Gleichzeitig ist eine Zunahme von Übergriffen auf Beschäftigte in Ämtern zu verzeichnen. Es steht die Frage im Raum, ob Ämter und Behörden den steigenden Anforderungen noch gewachsen sind.
Claus Hanischdörfer und Geli Hensolt nehmen eine Spurensuche im SWR-Sendegebiet vor. Die Ursachen der Misere sowie die Hintergründe werden beleuchtet. Des Weiteren wird anhand einer Vielzahl von Beispielen aufgezeigt, welche gravierenden Konsequenzen es hat, wenn die kleinste Einheit des Staates an ihre Grenzen kommt. Die Autorinnen und Autoren sind Claus Hanischdörfer und Geli Hensolt, die Redaktion übernimmt Maryam Bonakdar, die redaktionelle Mitarbeit erfolgt durch Marilina Görz y Moratalla.