Supermarkt-Siegel für Fleischverpackungen werden vereinheitlicht
Die weltweit bekannten Fleischlogos auf Verpackungen im Supermarkt werden vereinheitlicht. Bisher gab es sowohl ein privates als auch ein staatliches Logo zur Kennzeichnung der Haltungsform von Tieren. Die Trägergesellschaft der private Siegeln gab nun bekannt, dass ihr Logo an das staatliche Logo angepasst wird. Damit sollen Verwirrungen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern vermieden werden.
Das bisherige System der Supermarktketten zeigte auf den Etiketten die Haltungsform der Tiere in Form von Zahlen von 1 bis 4, wobei eine der Stufen hervorgehoben war. Diese Stufen wurden mit den Farben Rot, Hellblau, Orange und Hellgrün dargestellt. Das staatliche Logo hingegen zeigt in einem schwarz-weißen Rechteck den Aufdruck 'Tierhaltung' und verwendet fünf kleine Rechtecke, um die Haltungsform anzuzeigen.
Um einen einheitlichen Standard zu schaffen, wird das private Logo nun um eine fünfte Stufe erweitert und die bisherige vierte Stufe in zwei Teile aufgeteilt. Die neue fünfte Stufe in Dunkelgrün wird zukünftig für Bio-Ware verwendet. Auch die Bezeichnungen der Stufen werden an die des staatlichen Logos angepasst. Auf diese Weise können beide Kennzeichnungen nebeneinander im Markt genutzt werden und die Verwirrung der Verbraucher vermieden werden, so Geschäftsführer Robert Römer.
Die Anpassung der Kriterien für die Stufen bei Schweinefleisch an das staatliche Logo ist für Anfang 2025 geplant. Das Stufensystem wird dann einheitlich bei der Haltungskategorie 'Stall' beginnen und die gesetzlichen Mindestanforderungen umfassen. Weitere Stufen wie 'Stall+Platz', 'Frischluftstall', 'Auslauf/Weide' und 'Bio' werden folgen.
Während das Handels-Logo bisher auf freiwilliger Basis verwendet wird, ist ab 2025 eine verpflichtende Kennzeichnung für inländische Erzeugnisse vorgesehen. Diese Regelung wird zunächst mit Schweinefleisch im Handel eingeführt und dann auf weitere Produkte, Tierarten und Verkaufskanäle wie die Gastronomie ausgedehnt werden. Das private Logo wird also noch länger parallel existieren und gilt bereits für Fleisch, Wurst sowie Milch- und Milchprodukte.
Die Einführung des staatlichen Logos erfolgt in mehreren Schritten. Tierhalter haben bis Ende August Zeit, ihre Ställe bei den Behörden zu melden. Ab September 2025 wird das staatliche Logo verbindlich, und ab Sommer 2025 wird es voraussichtlich weitflächig in Supermärkten zu finden sein.
Im Rahmen der Grünen Woche kündigte die Brancheninitiative Tierwohl zudem eine Zusammenarbeit mit der Fast-Food-Kette McDonald's an. McDonald's plant, ebenfalls das private Haltungslogo zu verwenden. Teilnehmende Bauern erhalten über die Initiative Preisaufschläge für zusätzliche Tierwohlanforderungen, die von Handel, Landwirtschaft und Fleischindustrie getragen wird. (eulerpool-AFX)