Super Dungeon Tactics: Runde um Runde in die Langweile

Ich habe mich wirklich sehr auf Super Dungeon Tactics gefreut. Nach den ersten Screenshots im eShop der Switch hatte ich riesig Bock darauf, mich rundenbasiert durch eine sympathische, aber trotzdem düstere Fantasy-Welt zu knobeln. Diese Freude hielt allerdings nicht besonders lange an. Was genau mich am Titel der Underbite Studios so stört, habe ich in den folgenden Zeilen zusammengefasst.

Würfelglück vs. Taktik

Super Dungeon Tactics basiert auf einem Brettspiel namens Super Dungeon Explore. Die Grundregeln des Spiels wurden digitalisiert und orientieren sich sehr stark a der Vorlage. Ihr bewegt eure Charaktere demnach über ein gerastertes Feld, könnt Spezialtechniken einsetzen oder euren Gegnern mit eurer Waffe auf die Mappe hauen. Manchmal ist es auch notwendig, zu einem Gegenstand auf der Karte zu kommen, um mit diesem zu interagieren. So gestalten sich dann die Herausforderungen des Spiels, indem ihr bestimmte Aufgaben lösen müsst, ohne von den Gegnerhorden geplättet zu werden. Deren KI ist allerdings selten wirklich schlau, so dass es weniger an eurem taktischen Vorgehen liegt, wie erfolgreich ihr sein werdet.

Problematisch ist vor allem eine bestimmte Spielmechanik. Vor jedem eurer Züge wird nämlich gewürfelt. Diese Würfel geben euch einen Bonus oder Malus, der eure Stärke oder Reichweite beeinflussen kann. Je nachdem, wie euer Würfelglück dann ausfällt, fegt ihr entweder durch ein Level oder habt fast unlösbare Aufgaben vor euch. Da hilft gezieltes taktieren eurer unterschiedlichen Charakterklassen nur wenig, wenn die ausschlaggebendste Spielmechanik auf purem Glück basiert. Das Potential dafür wäre eigentlich da, schließen sich doch im Laufe des Spiels alle klassischen Charaktere eurer Party an. Krieger, Magier, Diebe, Bogenschützen. Genug Material, um strategisch vorzugehen. Nur wird das Potential kaum genutzt.

Super Dungeon Tactics, das schwarze Schaf des Genres

Das alles wäre ja zu verzeihen, wenn die erzählte Geschichte Freude bereiten könnte. Ein Fire Emblem macht selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad Freude, weil man der Geschichte folgen will. Super Dungeon Tactics erzählt sich aber mit lieblosen Charakteren, langweiligen Dialogen und einer absolut uninspirierten Inszenierung. Klischeehafte Animefiguren stehen in Bildform regungslos nebeneinander und überhäufen euch mit Dialogen, die ich irgendwann einfach nur noch übersprungen habe. Für manche mögen die Charaktere und ihr Treiben miteinander sicherlich charmant wirken, ich habe aber leider schon so viele rundenbasierte Taktikspielchen gesehen, die das weitaus besser hinbekommen.

Nach den Dialogen landet ihr dann in einer Matsche aus Texturen und einem Interface, das ständig Korrekturen von euch abverlangt. Die Steuerung eurer Einheiten über das  Spielfeld ist alles andere als intuitiv. Während andere Titel des Genres kontextsensitiv darauf reagieren, wo ihr drückt und welchen Charakter ihr bewegt, wirkt hier alles unfassbar klobig. Es wirkt durchaus sympathisch, dass ihr eure Figuren wie Spielfiguren vom Brett hebt und an der neuen Stelle platziert. Bis ihr allerdings das richtige Feld ausgewählt habt, steht euch schon der Schaum vorm Mund. Intuitiv ist anders. Manchmal wirkt es wie pures Glück, dass mein Cursor auf dem Feld landet, auf dem ich meinen Charakter platzieren wollte. Dann dauert es erneut einige quälende Momente, bis ich die richtige Aktion ausgewählt habe. Gutes Gamedesign sieht leider anders aus.

Fazit

Bevor ich mich weiter aufrege: Super Dungeon Tactics ist nicht vollends für die Tonne. Das Charakterdesign ist Geschmackssache und die Missionen sind durchaus abwechslungsreich. Wer kein Problem mit der skurrilen Würfelmechanik hat und dringend rundenbasiert taktieren will, weil alle anderen Titel schon durchgezockt wurden, kann sicher mal reinschauen. Generell würde ich aber jederzeit einen anderen Titel des Genres empfehlen. Mich hat Super Dungeon Tactics nach wenigen Stunden unfassbar genervt. Die hakelige Steuerung und uninspirierte Erzählung einer belanglosen Geschichte voller Klischees hat mich zu sehr abgeschreckt. Aber vielleicht geht es euch damit ja anders. Empfehlenswert ist es daher, vor einem Kauf irgendwie in das Spiel reinzuschauen, um zu sehen, ob man über die technischen Aspekte hinwegsehen kann, weil der Rest interessant genug wirkt.

Gaming
[next-gamer.de] · 29.09.2018 · 13:30 Uhr
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