Studie: Jugendlichen fehlt bei Nachrichten Alltagsbezug

Es wird heute nicht anders sein als früher: Manche Jugendliche interessieren sich für Politik und gesellschaftliche Themen, manche (die meisten) eher für Sport, irgendwelche Stars und ähnlichen banaleren Kram. Manche fühlen sich von Nachrichten angesprochen, anderen ist das alles fern. Wenn ich an meine Schulzeit vor rund 20 Jahren zurückdenke: Manche lasen in der Pause "Bravo", andere ne Tageszeitung.

@14 Über DAB+ hast Du definitiv mehr Auswahl als Top 40 oder Schlager oder Klassik.

@13 Damals wars bei mir NDR Info. Bei täglich 2 Stunden Pendeln konnte ich irgendwann keine Musik mehr hören. So hab ich Früh und Abends jeweils eine Runde mitgenommen. Länger sollte man aber nicht hörenn, denn dann wiederholen sich auch die Beiträge. @14 Ja gerade am Wochenende ist das schrecklich mit dieser Fußballübertragung.

@13: DLF ist der Sender meiner Wahl, wenn ich mal wieder nicht Fußballberichte oder seichte Musik hören möchte :)

@10 Stimmt, das hatte ich so gar nicht auf dem Radar, da ich selber nur beim Autofahren Radio höre und da manchmal ins Lenkrad beißen will.

@11: Von der Regenbogenpresse incl. "Bild" <link> auf die gesamte Journalistik als "Lügenpresse" zu schließen, ist bodenloser Leichtsinn. Leider zieht ein Dunning-Kruger-Opfer andere Dunning-Kruger-Opfer immer wieder wie magisch an. <link>

@9 Ja, genau an deinen letzten Absatz habe ich auch gedacht, diejenigen, die vorwiegend mit Printmedien aufgewachsen sind, haben manchmal arge Probleme, Internetinhalte inhaltlich einzuschätzen. Das kann man denjenigen biografisch noch nichtmal zum Vorwurf machen. Da diese Leute aber dennoch ihre Kompetenz überschätzen und bei sich keinen Handlungsbedarf sehen - im Gegenteil, man weiß ja viel besser bescheid als die Opfer der Lügenpresse, wird sich daran nichts ändern können.

@7 Würde ich so pauschal nicht sagen. Es gibt einige Inforadios die zwischen den Nachrichten komplexe Themen aufbereiten und darüber kompakt berichten. Andererseits gibt es auch Podcasts, wenn man die Nachrichten zwischendrinnen ausblenden will. Wer mehr will, kann sich im Netz informieren. Mir spart es viel Zeit, weil man Radio/ Podcasts meißt nebenbei hören kann.

@8: Man kann versuchen, Jugendliche für Themen zu interessieren. Wenn die merken, dass andere über etwas reden, von dem sie keine Ahnung haben, sind sie entweder neugierig oder nicht. Aber ihnen zu sagen, wofür sie sich gefälligst zu interessieren haben, geht nicht. Ihnen beizubringen, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden wäre zwar wichtig, aber da hat die "mittlere" Generation ja schon so ihre Probleme - siehe Quarkdenker & Cie.

@6 Der Befund ist richtig, aber was folgt daraus? Man muss eben nicht alles lesen, hören oder auch ansehen. Und Medienkompetenz bedeutet in meinen Augen eben, aus diesem unübersichtlichen Sammelsurium in einem knappen Zeitansatz das Wesentliche herauszufiltern und dann auszuwerten. Das muss vermittelt werden, von wem auch immer.

@3: Radio ist aber auch eine gruselige Informationsquelle. Zumindest in der heutigen Zeit. Da kommen alle 30 Minuten die gleichen Nachrichten, so dass man das Gefühl bekommt, es passiert den lieben langen Tag nichts neues.

Stand jetzt, Mittwoch, 16.56 Uhr, sind allein diese Woche - also seit Montag, 0.00 Uhr - hier auf klamm.de 149 News als "Top-Thema" gekennzeichnet. Die Zahl der Kommentare ist irrelevant. ich kann verstehen, wenn nicht nur Jugendliche da sagen: Warum soll ich das alles lesen? In den Lokalzeitungen kommen ja noch mehr News dazu. Das frisst Lebenszeit. Wenn die Jugendlichen daneben noch schulische/berufliche Bildung betreiben sollen, bleibt ihnen gar keine Zeit mehr für sich selbst.

@3 Menschen mittleren Alters sind überfordert? Wer soll es denn sonst machen? Tut mir leid, aber dann müssen diese "Menschen mittleren Alters", vor allem dann, wenn sie auch Eltern sind, eben an der eigenen Kompetenz arbeiten. Oder soll man das ganz und gar der ohnehin schon überforderten Schule überlassen?

Naja, für die Studie wurden 500 Jugendliche befragt und es gibt keine Information darüber, wie genau da die Stichprobe ausgewählt wurde und Stichprobenfehler berücksichtig sind. Stellt sich dann auch die Frage, wie die genaue Formulierung in der Umfrage war. Dazu gibt es auch kaum Infos bei der Quelle.

@2 Es hängt sicherlich auch mit dem gewandelten Medienangebot (social media Plattformen, Messengerdienste) und der Verfügbarkeit zusammen, diese mediale Reizüberflutung erfordert ganz andere Aufnahmetechniken beim Rezipienten als vor 20 Jahren, als Tagesschau, Radio und Zeitung noch wichtigste Informationsquellen waren. Gerade auch Menschen mittleren Alters sind da vielfach überfordert und können such keine Kompetenz weitergeben.

Das sind Zeichen von mangelnder Medienkompetenz, denn dort sollte man lernen, in Nachrichten die Relevanz für das eigene Leben zu entdecken. Also sind auch die Verantwortlichen schnell zu identifizieren: Schule und Eltern.

Diese Befunde decken sich auch ungefähr mit meinen Erfahrungen, wobei es auch ältere Leute gibt, die nicht im geringsten wissen, was außerhalb ihrer Wohnung passiert. Ich finde ja auch, dass man nicht alles wissen muss und man sich auch verlieren kann, aber aktuelle politische Diskurse und Ereignisse vollkommen ausblenden macht einen nicht gerade fit für z.B. demokratische Prozesse.