Investmentweek

Strompreissenkung 2024: Millionen Haushalte profitieren von neuer Kostenverteilung

10. Oktober 2024, 09:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Strompreissenkung 2024: Millionen Haushalte profitieren von neuer Kostenverteilung
Foto: InvestmentWeek
In ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sinken die Netzentgelte um bis zu 27 Prozent. Das könnte Haushalte dort um über 200 Euro im Jahr entlasten.
Ländliche Regionen in Nord- und Ostdeutschland sowie Bayern können sich freuen: Dank sinkender Netzentgelte erwarten Millionen Haushalte im nächsten Jahr niedrigere Stromrechnungen. Doch nicht alle Verbraucher werden entlastet.

Gute Nachrichten für viele Stromkunden

Viele Stromkunden haben in den letzten Jahren nur eine Richtung bei ihrer Rechnung erlebt – nach oben. Doch im kommenden Jahr gibt es endlich eine positive Nachricht: Rund zehn Millionen Haushalte, vor allem in ländlichen Regionen, können sich auf eine spürbare Entlastung freuen.

Grund dafür ist eine neue Kostenverteilung beim Stromnetzausbau. Besonders der Norden und Osten Deutschlands sowie ländliche Regionen in Bayern werden von sinkenden Netzentgelten profitieren. Diese machen etwa ein Viertel des Strompreises aus und werden in Zukunft fairer verteilt.

Warum ländliche Regionen profitieren

Die Entlastung der Stromkunden kommt nicht zufällig. Die Bundesnetzagentur hat entschieden, die finanziellen Lasten für den Ausbau der Energienetze neu zu verteilen. Bisher trugen vor allem dünn besiedelte Gebiete mit vielen Windkraft- und Solaranlagen den Großteil der Kosten für den Netzausbau.

Dabei fließt ein Großteil des Ökostroms, der dort produziert wird, in den Süden, um große Städte und Industriezentren zu versorgen. Ab 2024 wird diese Kostenverteilung fairer gestaltet, sodass ländliche Regionen deutlich entlastet werden.

Während ländliche Regionen profitieren, müssen Stadtbewohner in Hessen und Nordrhein-Westfalen bis zu fünf Prozent höhere Stromkosten in Kauf nehmen.

Konkrete Ersparnisse: Bis zu 27 Prozent weniger

In Schleswig-Holstein sinken die Netzentgelte im nächsten Jahr um bis zu 27 Prozent, während die Netzbetreiber in Brandenburg 20 Prozent weniger berechnen. Auch in Bayern wird es deutlich günstiger: Beim Bayernwerk Netz GmbH sollen die Entgelte um 11 Prozent fallen, bei den Lechwerken sogar um 27 Prozent.

Andere Netzbetreiber in ländlichen Regionen ziehen nach, was den Stromkunden in diesen Gebieten eine spürbare Entlastung bringt. Für einen durchschnittlichen Haushalt könnte das eine Ersparnis von bis zu 211 Euro im Jahr bedeuten.

Stadtbewohner müssen draufzahlen

Während ländliche Gebiete profitieren, müssen sich einige Stadtbewohner auf höhere Stromrechnungen einstellen. In Hessen und Nordrhein-Westfalen steigen die Netzentgelte bei einigen Anbietern um bis zu fünf Prozent.

Für diese Regionen bedeutet die Neuregelung, dass sie künftig etwas mehr für den Netzausbau zahlen müssen. Dennoch wird erwartet, dass die Preiserhöhungen im Vergleich zu den Ersparnissen in ländlichen Gebieten moderat ausfallen.

Wettbewerb zwingt zu Preisanpassungen

Die Senkung der Netzentgelte bedeutet jedoch nicht automatisch, dass jeder Stromkunde sofort eine günstigere Rechnung bekommt. Zwar sind die Netzbetreiber verpflichtet, die geringeren Entgelte an die Stromlieferanten weiterzugeben, aber diese müssen die Preise nicht zwangsläufig senken.

Lesen Sie auch:

Steigen die Sozialabgaben bald auf 50 %? – Was uns wirklich erwartet
Die Pflegeversicherung gerät zunehmend unter Druck, und für Beitragszahler könnte es teuer werden. Droht uns tatsächlich eine Sozialabgabenquote, die die Hälfte des Einkommens verschlingt?

Der Druck des Wettbewerbs wird jedoch dafür sorgen, dass die meisten Anbieter die Einsparungen an ihre Kunden weitergeben – andernfalls riskieren sie, im hart umkämpften Strommarkt Kunden zu verlieren.

Ein Gewinn für den ländlichen Raum

Vor allem in ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern dürfte die Neuregelung die Stromkosten langfristig stabilisieren. Netzbetreiber wie die Wemag in Mecklenburg-Vorpommern haben bereits angekündigt, die Senkungen direkt an die Kunden weiterzugeben.

Das bedeutet für viele Haushalte eine Entlastung, die nach den stetigen Preissteigerungen der letzten Jahre längst überfällig ist. Wemag rechnet vor, dass ein durchschnittlicher Haushalt im kommenden Jahr nur noch 9,47 Cent pro Kilowattstunde zahlt – eine Reduktion um 40 Prozent.

Die Entlastung ist da, aber nicht für alle

Die neue Kostenverteilung beim Netzausbau ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die finanzielle Belastung für Stromkunden gerechter zu verteilen. Vor allem ländliche Regionen, die bisher stark unter den hohen Netzentgelten gelitten haben, können aufatmen.

Stadtbewohner hingegen müssen sich auf leichte Erhöhungen einstellen. Am Ende liegt es an den Energieanbietern, die Vorteile zügig an die Verbraucher weiterzugeben. Ein genauer Blick auf die Stromrechnung lohnt sich also – denn wer nicht profitiert, sollte über einen Anbieterwechsel nachdenken.

Finanzen / Energy
[InvestmentWeek] · 10.10.2024 · 09:00 Uhr
[0 Kommentare]
Ampelkoalition in der Krise
Berlin (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Finanzminister Christian Lindner entlassen und zugleich angekündigt, am 15. Januar im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. Die Erklärung im Wortlaut: «Meine Damen und Herren! Ich habe den Bundespräsidenten soeben um die Entlassung des Bundesministers der Finanzen gebeten. Ich sehe mich zu diesem Schritt gezwungen, um Schaden von unserem Land […] (00)
vor 13 Minuten
US-Wahlen 2024 - Harris
Washington (dpa) - Die demokratische Kandidatin Kamala Harris hat öffentlich ihre Niederlage bei der Präsidentschaftswahl gegen den Republikaner Donald Trump eingeräumt. «Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren», sagte die 60-Jährige bei einem Auftritt vor Anhängern in der Hauptstadt Washington und versprach, eine friedliche Machtübergabe sicherzustellen. Laut übereinstimmenden […] (25)
vor 3 Minuten
Diese Brennstoffzelle gewinnt Strom direkt aus Ammoniak
Wasserstoff wird als wichtiger Energieträger für die Zukunft gehandelt. Das Gas kann direkt verbrannt werden und nicht nur Hitze, sondern in Brennstoffzellen auch Strom erzeugen. Allerdings kommt Wasserstoff auch mit seinen eigenen Nachteilen in Sachen Transport und Speicherung. Eine mögliche Abhilfe für diese Probleme ist der Einsatz von Ammoniak als chemischer Zwischenspeicher für den […] (00)
vor 3 Stunden
Mitarbeiterzahl bei Apple trotz Entlassungen im Jahr gestiegen
Die Belegschaft bei Apple legte im Jahr 2024 trotz kleinerer Entlassungen zu und zählte weltweit rund 164.000 Vollzeitkräfte. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 161.000 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt. Apple Beispielbild, Bild: Unsplash Apples Mitarbeiterzahl gewachsen Apple zählt rund um die Welt mit Stand Ende September […] (00)
vor 5 Stunden
Mario & Luigi: Brothership, PS5 Pro & Co bei Amazon.de bestellen
Mario & Luigi: Brothership (Nintendo Switch) – 48,40 Euro Vorbestellen: Landwirtschafts-Simulator 25: Day One Edition (PC) – 50,41 Euro Die neue PlayStation 5 Pro besticht durch leistungsstarke Hardware und eine herausragende Grafikperformance. Sie ist aktuell für 806,71 Euro erhältlich und bringt das Gaming auf ein neues Niveau. PlayStation 5 Pro – 806,71 Euro Vorbestellen: Xenoblade […] (00)
vor 50 Minuten
Michael Jackson
(BANG) - Das Michael-Jackson-Biopic ‚Michael‘ wurde um sechs Monate verschoben. Der Film, in dem der Neffe des ‚King of Pop‘, Jaafar Jackson, den legendären Sänger spielt, sollte ursprünglich im April nächsten Jahres in die Kinos kommen. Lionsgate hat nun aber bestätigt, dass der Film auf Oktober verschoben wird. ‚Michael‘ wird von ‚The Equalizer‘-Regisseur Antoine Fuqua geleitet und von […] (00)
vor 7 Stunden
Bayern München - Benfica Lissabon
München (dpa) - Ein Notarzt-Einsatz auf der Tribüne hat das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen Benfica Lissabon überschattet. Wegen eines medizinischen Notfalls gleich zu Beginn des Spiels stellten die Fans des deutschen Fußball-Rekordmeisters ihre Anfeuerung ein. Sie nahmen diese auch nach dem Seitenwechsel nicht auf. Nahe der Südkurve war es auf dem zweiten Rang zu dem Notarzt- […] (00)
vor 21 Minuten
Testament: Was kosten Anwalt und Notar?
Utting, 06.11.2024 (lifePR) - Anwalt: Rechtsanwälte haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Rechtsberatung zu kalkulieren. Viele Anwälte verlangen ein Pauschalhonorar, das alle Arbeitsgänge rund um die Testamentserstellung abdeckt. Die Höhe richtet sich in der Regel nach dem Wert des Nachlasses. Eine weitere Möglichkeit ist, die gesetzliche Gebühr gemäß Rechtsanwaltsvergütungsgesetz zu berechnen. […] (00)
vor 5 Stunden
 
Intel raus aus dem Dow – ist das der Anfang vom Ende?
Intel gehörte über zwei Jahrzehnte zum festen Kern des Dow-Jones-Index, der die 30 größten US- […] (01)
Eine halbe Billion für Deutschland? Warum Habecks Milliardenfonds den Abstieg kaum aufhält
Die Idee ist nicht neu: eine große Finanzspritze, möglichst schnell und kräftig, um dem Land […] (00)
Affirm startet in Großbritannien – ein verantwortungsbewusster Ansatz im BNPL-Sektor
Affirm, ein führender Anbieter im „Buy Now, Pay Later“- (BNPL) Sektor in den USA, hat seine […] (00)
Zuschauer auf Republikaner-Wahlparty am 06.11.2024
Brüssel - Der Vorsitzende und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber […] (00)
1. FC Heidenheim - Olimpija Ljubljana
Heidenheim (dpa) - Jungstar Paul Wanner hat einem Medienbericht zufolge eine Einladung von […] (01)
Apple startet interne Studie zum Thema smarte Brillen
Laut einem Bloomberg-Bericht startete Apple eine neue interne Studie, deren Fokus auf die Entwicklung […] (00)
The Weeknd
(BANG) - The Weeknd hat seine Fans daran erinnert, wie wichtig sein „Idol“, der verstorbene […] (00)
Fintech Ride vor dem Neustart: Ein Käufer bringt frisches Geld, doch wie sicher ist die Zukunft?
Samed Yilmaz hatte sich seine Rolle anders vorgestellt. Der Bankbetriebswirt sollte als neuer […] (00)
 
 
Suchbegriff