Ströer hofft auf Trendwende trotz verhaltener Konjunktur
Der Werbevermarkter Ströer sieht sich auch im dritten Quartal mit einer zurückhaltenden Marktstimmung konfrontiert. Das jüngst veröffentlichte Quartalsergebnis zeigt einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn, welcher erwartungsgemäß die Analystenschätzungen verfehlte. Trotz des durch die US-Zollpolitik revidierten Jahresziels bleiben die Unternehmenslenker optimistisch und blicken zuversichtlich auf eine baldige Erholung. Anleger zeigten an der Börse jedoch bisher wenig Vertrauen und zogen sich weiterhin zurück.
Die im MDax gelisteten Ströer-Aktien erlebten im frühen Handel einen Rückgang von zeitweise drei Prozent, der sich zuletzt auf zwei Prozent abschwächte. Noch vor etwa einem Monat hatten Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch eine Investorengruppe die Aktienkurse kurzzeitig in die Höhe getrieben. Der positive Kurstrend konnte jedoch nicht aufrecht erhalten werden, und die Abwärtstendenz setzte sich stattdessen fort, was zu einem Wertverlust von rund 25 Prozent seit Jahresbeginn führte.
Im Zeitraum bis Ende September sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 491,5 Millionen Euro. Der Anfang des Jahres verlief hingegen positiv, sodass ein leichtes Wachstum über die ersten neun Monate verzeichnet wurde. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel jedoch im dritten Quartal um fast 6 Prozent auf 147,4 Millionen Euro, was maßgeblich auf gestiegene Kosten zurückzuführen ist. Auch das Konzernergebnis ging um über 20 Prozent auf knapp 30 Millionen Euro zurück.
Die Unternehmensführung, vertreten durch Udo Müller und Christian Schmalzl, setzt für das laufende Schlussquartal auf eine positive Entwicklung im Kerngeschäft. Auf Basis aktueller Auftragsbestände erwarten sie ein moderates Wachstum im Bereich der Außenwerbung (OOH Media). Trotz der im zweiten und dritten Quartal herrschenden Unsicherheit unter den Kunden zeigen laufende Gespräche mit Werbeagenturen und Großkunden: "Die Unsicherheit ist vorbei." Ab 2026 erhoffen sich die Manager eine spürbare Erholung, auch wenn die Zielvorgaben für 2025 lediglich auf dem Niveau von 2024 veranschlagt wurden.

