Strategisches Manöver: Hisbollahs Eingreifen in Syrien

In einem bemerkenswerten strategischen Zug hat die libanesische bewaffnete Gruppe Hisbollah eine kleine Anzahl von „Aufsichtskräften“ aus dem Libanon nach Syrien entsandt. Ihr Ziel: Die Verteidigung der strategisch bedeutenden Stadt Homs gegen den drohenden Fall in die Hände regierungsfeindlicher Kämpfer. Diese Maßnahmen markieren eine signifikante Veränderung auf den syrischen Schlachtfeldern, nachdem erst kürzlich bekannt wurde, dass die Hisbollah ursprünglich keine Verlegung ihrer Kräfte nach Syrien plante.

Zwei hochrangige libanesische Sicherheitsquellen bestätigten, dass diese Entsendung in der vergangenen Nacht stattfand. Hohe Offiziere hätten die Aufsicht über einige Hisbollah-Kämpfer übernommen, die bereits seit Jahren nahe der syrisch-libanesischen Grenze stationiert waren. Ein syrischer Militärangehöriger und zwei regionale Beamte aus dem Umfeld Teherans erklärten ebenfalls, dass Elite-Einheiten der Hisbollah von Libanon nach Homs überwechselten.

Homs spielt eine Schlüsselrolle im geopolitischen Gefüge der Region, da es Grenzverbindungen zu Libanon, Irak und Jordanien bietet und somit zentrale Transportwege für den Transfer von militärischer Ausrüstung aus dem Iran nach Libanon darstellt. Die Bedeutung von Homs als „Reservespeicher“ für Hisbollah und andere Iran-unterstützte Gruppen darf nicht unterschätzt werden. Ein Verlust von Homs wäre eine erhebliche Bedrohung für die Verbindung der Hauptstadt Damaskus zu den küstennahen Hochburgen der syrischen Regierung.

Besorgnis über mögliche Angriffe durch Israel begleitet die Entsendung der Hisbollah-Truppen. Die israelische Luftwaffe hat in der Vergangenheit schon mehrfach iranisch verbundene Ziele in Syrien angegriffen, was die Hisbollah-Kämpfer in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Entwicklungen geschehen unter dem Schatten vorheriger Spannungen zwischen Hisbollah und Israel, die sich über ein Jahr hinzogen und durch den Gaza-Krieg seinen Ausgang nahmen, bevor eine Feuerpause Ende November verkündet wurde – just zu der Zeit, als die jüngste Offensive der Rebellen in Syrien begann.