Sto reduziert Dividende – Herausforderungen im Bauwesen drücken Gewinn
Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto überrascht mit einer Dividendenkürzung für das vergangene Geschäftsjahr. Mit einer Dividende von 3,31 Euro pro im SDax notierter Vorzugsaktie, inklusive einer stabilen Basisdividende von 0,31 Euro, ziehen sich die Ausschüttungen erheblich zurück im Vergleich zu den fünf Euro aus dem Vorjahr. Die Entscheidung folgt einem insgesamt sinkenden Umsatz und Ertrag im Jahr 2024, bedingt durch das komplizierte Marktumfeld. Gleichzeitig verzichtet Sto darauf, mittelfristige Ziele zu formulieren. Der Aktienwert reagierte unmittelbar negativ auf diese Ankündigung.
Zur Mittagszeit notierte die Aktie von Sto als eine der an Wert verlierenden im Kleinwerte-Index SDax rund 1,5 Prozent schwächer bei 136 Euro. Dennoch zeigt die Performance für das aktuelle Jahr einen Anstieg um mehr als ein Viertel. Ein Blick auf einen längeren Zeitraum zeichnet jedoch ein weniger positives Bild: Über drei Jahre hinweg ist der Kurs um über ein Drittel gesunken.
Seit einiger Zeit leidet Sto unter der schwachen Baukonjunktur. Der Konzern hat aufgrund widriger Marktentwicklungen seine Prognosen für 2024 mehrfach herabgesetzt, zunächst Mitte November mit enttäuschenden Ergebnissen für das dritte Quartal. Aktuell prognostiziert Sto einen Umsatzrückgang auf 1,6 Milliarden Euro, nachdem es im Vorjahr noch 1,72 Milliarden Euro waren. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird trotz Einsparmaßnahmen voraussichtlich zwischen 50 und 68 Millionen Euro betragen – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 126,5 Millionen Euro von 2023.
Bereits im Juli des Vorjahres hatten die Verantwortlichen bei Sto ihre mittelfristigen Vorhersagen für 2025 und 2027 vollständig auf Eis gelegt. Die Entscheidung, gar keine mittelfristigen Prognosen mehr abzugeben, betont die Herausforderungen im angespannten wirtschaftlichen sowie politischen Klima der Baubranche. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2024 ist weiterhin für den 30. April vorgesehen.
Sto steht vor einer Vielzahl von Hürden: Die Immobilienkrise in China und verringerte Förderungen für energetische Maßnahmen in Italien und Frankreich tangieren das Unternehmen spürbar. Besonders schwer wiegt die negative Entwicklung des Marktvolumens in Schlüsselmärkten und die hohen Beschaffungskosten. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten und ungünstige Wetterbedingungen, die allesamt zusätzliche Belastungen darstellen.