Steigende Flugpreise: Deutsche Urlauber müssen tiefer in die Tasche greifen
Die Flugpreise für Direktverbindungen ins europäische Ausland haben für deutsche Urlauber spürbar angezogen, wie die aktuelle Preisanalyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt. Low-Cost-Carrier bieten mittlerweile Tickets ohne Gepäck zu Preisen zwischen 61 Euro bei Wizz und 115 Euro bei Eurowings an. Im Vorjahr lag die Preisspanne noch bei 58 bis 102 Euro.
Netzwerkanbieter wie Lufthansa wurden in der Untersuchung allerdings nicht einbezogen. Ein interessantes Muster offenbart die Preisgestaltung abhängig vom Buchungszeitpunkt: Kurzfristige Buchungen sind deutlich kostspieliger. So variieren die Preise bei Eurowings von knapp 73 Euro für Flüge mit dreimonatigem Vorlauf bis zu durchschnittlich 152,40 Euro für Abflüge am Folgetag.
Besonders ins Auge sticht ein Fall, bei dem Ryanair satte 390 Euro für einen Flug von Köln nach Porto verlangte – der höchste Einzelpreis in der Analyse. Ryanair, oft Streitthema für seine Kritik an den hohen Abflugsteuern in Deutschland, hat trotz wachsender europäischer Präsenz seine Angebote hierzulande eingeschränkt und kürzlich weitere Flugstreichungen angekündigt.
DLR-Studienleiter Peter Berster erklärt den Rückgang der Inlandsflüge unter anderem durch die zunehmende Verlagerung von Geschäftstreffen ins Digitale sowie durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen und ein reduziertes Flugangebot. Trotz des insgesamt geringeren Angebots von 4260 Billigflügen von deutschen Flughäfen in der untersuchten Juli-Woche, haben europaweit die Billigflieger das Vorkrisenniveau bereits um 2,0 Prozent überschritten.
Im Mittelpunkt der Flugmagneten aus Deutschland stehen weiterhin Spanien und Italien, wobei Berlin, Düsseldorf und Köln-Bonn die stärksten Angebote bieten. Das Flugmuster zeigt insgesamt: Deutsche Kunden greifen für ihren Traumurlaub mittlerweile tiefer in die Tasche.