Stahlindustrie im Umbruch: Herausforderungen und politische Initiativen
Die Stahlindustrie befindet sich angesichts globaler Überkapazitäten, zahlreicher Billigangebote insbesondere aus Fernost und hoher Energiekosten in einer kritischen Phase. Besonders betroffen ist die Transformation hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion. Laut der Gesamtbetriebsrat Thyssenkrupp Steel wird sich 2025 das Schicksal der deutschen Stahlindustrie entscheiden.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat kürzlich nach einem Stahlgipfel in Berlin Unterstützung zugesagt, obwohl die rot-grüne Regierung aktuell keine Mehrheit im Bundestag hat. Scholz betonte die strategische Bedeutung der Stahlproduktion für Deutschlands Wirtschaftswachstum. Doch die Branche kämpft mit Unsicherheiten: Thyssenkrupp Steel plant, die Belegschaft in den nächsten Jahren drastisch zu reduzieren, was Widerstand von Gewerkschaften nach sich zieht. Gleichzeitig sind Arbeitnehmervertreter besorgt über eine mögliche Übernahme von Salzgitter durch GP Günter Papenburg und TSR Recycling.
Der Stahlgipfel brachte zwar keine konkreten Ergebnisse, doch Scholz setzt sich für Maßnahmen wie die Dämpfung der Netzentgelte ein, um energieintensive Unternehmen zu entlasten. Unterstützung aus der Opposition ist jedoch unabdingbar, und die Union hat den Plänen eine Absage erteilt. Eine EU-weite Lösung wird angestrebt, um gegen Dumping und Subventionen vorzugehen.
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl pocht auf einen wirksamen Schutz gegen unfaire Konkurrenz, während Industrievertreter und Gewerkschaften auf zeitnahe Maßnahmen drängen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Der grüne Übergang, der einen hohen Wasserstoffbedarf birgt, wird mit staatlichen Geldern unterstützt, birgt jedoch Verzögerungspotenzial im Netzaufbau. Die CDU/CSU kritisiert den Gipfel, da die Restregierung keine Mehrheiten mehr erreiche.

