Stabile Entspannung: Deutsche Börse fängt sich nach Rückschlägen
Nach einer turbulenten Vorwoche zeigt sich der deutsche Aktienmarkt zu Wochenbeginn erholt. Der Dax verzeichnete am Nachmittag einen Zuwachs von 0,82 Prozent und erreichte 23.281 Punkte. Trotz der Erholung bleibt der langfristige technische Ausblick getrübt, da der Dax weiterhin unter seinem entscheidenden 200-Tage-Durchschnitt liegt. Der MDax, der mittelgroße Unternehmen umfasst, legte um 0,89 Prozent auf 28.514 Punkte zu, während der EuroStoxx 50 einen Anstieg um 0,4 Prozent verzeichnete.
Die jüngsten Ifo-Geschäftsklima-Daten für November zeigten unerwartete Schwächen der deutschen Wirtschaft. Experten verweisen auf Unsicherheiten bezüglich der milliardenschweren staatlichen Investitionen in Infrastruktur und Rüstung. Dennoch bewerten Marktstrategen der UBS den jüngsten Kursrückgang als gesund und bleiben optimistisch.
In den deutschen Rüstungswerten herrscht weiterhin Druck aufgrund eines möglichen Friedensplans zwischen den USA und der Ukraine. Dies führte zu deutlichen Kursverlusten bei Rheinmetall, Hensoldt und Renk. Andererseits konnte Bayer mit einem Kursgewinn von 10,7 Prozent glänzen. Starke Studienergebnisse seines Gerinnungshemmers Asundexian lassen optimistische Umsatzerwartungen erblühen.
Im Telekommunikationssektor führten Pläne von United Internet und deren Tochter 1&1 zu Kursgewinnen beider Firmen. 1&1 erwirbt die 1&1 Versatel für 1,3 Milliarden Euro, was als weiterer Schritt der Marktkonsolidierung angesehen wird.
Ionos plant einen Aktienrückkauf im Wert von bis zu 60 Millionen Euro, was die Aktien des Unternehmens um 3,6 Prozent ansteigen ließ. Analystenreaktionen bewegten auch Siemens Energy, deren Kurs nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Metzler um 5,3 Prozent stieg. Mit einem Anstieg von 3,9 Prozent mischte sich Nemetschek unter die führenden Aktien des MDax, begünstigt durch Wachstumsaussichten in der digitalen Bausoftware.

