Staatliche Unterstützung für Meyer Werft: Rettungspaket beschlossen
Die Beschäftigten der Meyer Werft in Papenburg versammelten sich am Montag zu einer Betriebsversammlung, um die jüngsten Entwicklungen zu diskutieren. Das Unternehmen befindet sich in einer ernsten finanziellen Schieflage, weswegen Bund und Land beschlossen haben, vorübergehend Anteile am Unternehmen zu übernehmen.
Obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt sind, belasten einige älteren Verträge für Kreuzfahrtschiffe die Bilanz. Diese beinhalten keine Anpassungen an die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise der letzten Zeit. Hinzu kommt die übliche Praxis im Schiffbau, dass rund 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung der Schiffe gezahlt werden. Dies zwingt das Unternehmen, knapp 2,8 Milliarden Euro für Schiffsneubauten bis 2027 vorzufinanzieren.
Das Rettungspaket sieht vor, dass Bund und Land für insgesamt 400 Millionen Euro einen Anteil von rund 80 Prozent übernehmen. Zusätzlich gewähren sie Bürgschaften von jeweils rund einer Milliarde Euro, um Bankkredite abzusichern. Diese Rettungsmaßnahmen wurden schon im August bei einer Betriebsversammlung angekündigt. Die Meyer Gruppe, zu der auch Standorte in Rostock und im finnischen Turku gehören, beschäftigt insgesamt rund 7.000 Menschen.
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) aus Niedersachsen sprach bei der Versammlung zu den Belegschaften und betonte die Bedeutung der staatlichen Unterstützung für die Zukunft des Unternehmens.