Spekulationen treiben den Euro auf Höhenflug: US-Handelspolitik im Fokus
Der Euro gewinnt weiter an Stärke und knüpft an seine jüngsten Erfolge an. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte im späten Handel einen Kurs von 1,0412 US-Dollar, ein Anstieg von mehr als einem Cent seit Beginn des Handelstags. Die Europäische Zentralbank hatte zuvor den Referenzkurs deutlich tiefer bei 1,0316 Dollar festgesetzt, nachdem er am Freitag noch bei 1,0298 Dollar lag. Im Gegenzug wurden für den Dollar 0,9693 Euro gezahlt, leicht weniger als zuvor.
Ursache für die Aufwertung des Euro sind Spekulationen hinsichtlich der Handelspolitik der neuen US-Regierung. Berichten zufolge, unter anderem vom "Wall Street Journal", plant die Regierung keine rasche Umsetzung von Änderungen in der Zollpolitik. Diese Aussicht auf eine Verzögerung begünstigt eine allgemein positive Stimmung an den Finanzmärkten und schwächt den als sicher geltenden US-Dollar.
In seiner Antrittsrede versprach der neu gewählte US-Präsident Donald Trump, durch Zölle und Steuern andere Länder zur Kasse zu bitten, um die heimische Bevölkerung zu entlasten. Er sei fest entschlossen, das Handelssystem im Sinne amerikanischer Arbeitnehmer und Familien zu überarbeiten, blieb jedoch Details zu spezifischen Importzöllen und betroffenen Ländern schuldig.
Frische Impulse von Konjunkturdaten blieben aus, da in den USA aufgrund des "Martin Luther King Day" die Börsen geschlossen sind. Dies führte zu einem geringeren Handelsvolumen, was an solchen Tagen üblicherweise zu stärkeren Kursschwankungen führt.