SPD fordert neuen Anreizschub für Elektrowagen
Im Zuge der aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie bringt die SPD im Bundestag gezielte Impulse zur Förderung des Elektrowagenmarkts ins Gespräch. Detlef Müller, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, erörterte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass geprüft werden müsse, wie Klein- und Mittelklasse-Elektroautos europäischer Hersteller nach dem Vorbild Frankreichs gezielt gefördert werden könnten, um die Antriebswende und die Stärkung der entsprechenden Industrie zu unterstützen.
Frankreich hat in diesem Jahr ein staatlich subventioniertes Leasingprogramm für Elektrofahrzeuge gestartet, das sich an einkommensschwache Menschen richtet, die beruflich auf ein Auto angewiesen sind und mindestens 15 Kilometer von ihrer Arbeitsstelle entfernt wohnen. Die monatliche Leasingrate beginnt bei 100 Euro und kann für größere Fahrzeuge bis zu 150 Euro betragen. Bisher wurden 50.000 Leasingverträge abgeschlossen, und neue Anträge sind erst ab 2025 wieder möglich. Das Programm setzt voraus, dass der Wagenpreis unter 47.000 Euro liegt und das Fahrzeug ein Gewicht von maximal 2,4 Tonnen aufweist.
Müller betonte mit Blick auf die Schwierigkeiten bei Volkswagen, dass die Automobilhersteller alles tun müssten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Dies dürfe jedoch nicht zulasten des Wirtschaftsstandorts und der Beschäftigten geschehen. Er wies darauf hin, dass die geplante Wachstumsinitiative der Bundesregierung Maßnahmen enthalte, die die Automobilindustrie unterstützen sollen, wie etwa bessere Abschreibungsmöglichkeiten.
Das Bundeskabinett hat bereits stärkere steuerliche Anreize für Elektroautos als Dienstwagen beschlossen. Nach dem abrupten Stopp staatlicher Kaufprämien im Dezember war die Nachfrage nach Elektroautos deutlich eingebrochen, was auf Sparzwänge im Haushalt zurückzuführen ist.