Spannungen zwischen Russland und der Ukraine: Verdächtigungen rund um Syrischen Konflikt
Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine haben durch jüngste Vorwürfe Moskaus neue Brisanz erhalten. Im Fokus steht die Rolle der Ukraine im inzwischen wieder aufgeflammten Syrien-Konflikt.
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, äußerte sich besorgt über eine möglicherweise "ukrainische Spur" unter den ausländischen Kämpfern in Syrien. Nach Informationen des russischen Außenministeriums soll der ukrainische Geheimdienst Kontakt zu terroristischen Gruppen pflegen und sich an der Ausstattung mit Drohnen samt Bedienungsanweisungen beteiligen.
Diese Anschuldigungen folgen einem Bericht des Onlineportals "Kyiv Post", der die Verwicklung des ukrainischen Militärgeheimdienstes in die Ausbildung islamistischer Rebellen thematisierte. Laut Sacharowa beschränken sich Kiews Einmischungen nicht nur auf Syrien, auch afrikanische Staaten seien betroffen. Russland pocht darauf, dass die Ukraine so regional für Unruhe sorge.
Während Russland seine militärische Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad erneut bekräftigt, gerät die Ukraine sowohl durch den eigenen Konflikt mit Russland als auch durch die angeblichen Interventionen in Syrien und Afrika gleich an mehreren Fronten unter Druck. Russland bleibt dabei ein wesentlicher Akteur in der Region, insbesondere durch die seit langem auf dem afrikanischen Kontinent wirksame Söldnertruppe Wagner, die inzwischen dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt ist.
In Syrien konnte eine jüngste Aufstandsbewegung unerwartet Gebiete zurückerobern, wobei insbesondere die Stadt Aleppo von Bedeutung ist. Russland, das schon seit 2015 Assad militärisch den Rücken stärkt, intensiviert laut eigenen Angaben erneut seine Luftoperationen in der Region, um seine Interessen zu wahren und den Machtanspruch Assads zu sichern.