Spannungen im Schatten der Diplomatie: Freilassung französischer Staatsbürger im Iran
Eine erfreuliche Entwicklung in einem langjährigen diplomatischen Tauziehen: Zwei französische Staatsbürger, die seit mehr als drei Jahren im Iran inhaftiert waren, wurden kürzlich aus dem Gefängnis entlassen. Derzeit verweilen sie in der französischen Botschaft in Teheran, während ihre Rückkehr nach Frankreich noch in der Schwebe ist. Die komplizierte Freilassung von Cécile Kohler und Jacques Paris könnte mit einem möglichen Gefangenenaustausch verknüpft sein, was die ohnehin belasteten Beziehungen zwischen Frankreich und dem Iran weiter in den Fokus rückt.
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot erklärte, dass es den beiden Inhaftierten gut gehe und sie nun unter dem Schutz der französischen Regierung stünden. Die Inhaftierung des Lehrerpärchens hatte in der Heimat erhebliches Aufsehen erregt und verstärkte Kritik am Umgang Teherans mit Gefangenen ausgelöst. Kohler und Paris wurden im vergangenen Jahr wegen angeblicher Spionageaktivitäten und Kontakten zu Gewerkschaftsaktivisten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ihre kürzliche Freilassung erfolgte auf Anordnung eines Richters gegen Kaution, eine weitere juristische Entscheidung steht jedoch noch aus.
Unterdessen kursieren Spekulationen über einen Gefangenenaustausch. Die jüngste Entlassung von Mahdieh Esfandiari, einer iranischen Staatsbürgerin in Frankreich unter Hausarrest, könnte ein Indiz dafür sein. Außenminister Barrot betonte, dass die Entlassung von Kohler und Paris das Ergebnis langer diplomatischer Bemühungen sei. Allerdings bleibt ihre definitive Freilassung und Rückkehr nach Frankreich ungewiss.
Die Vorwürfe der 'Geiseldiplomatie' seitens des Iran, das Festhalten westlicher Bürger zum Zwecke politischen Drucks, verschärfen die Spannungen. Doch bisher weist Teheran diese Vorwürfe strikt zurück. Kaum Anzeichen lassen vermuten, dass diese jüngste Entwicklung zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern führen könnte. Dennoch setzt sich Frankreich weiterhin vehement für die restlose Freilassung und die vollständige Rückkehr der beiden Lehrer ein.

