Spanische Behörden greifen durch: Konsequente Maßnahmen gegen unlizenzierte Ferienvermietungen
Wie vom spanischen Verbraucherschutzministerium mitgeteilt, hat Spanien kürzlich die Löschung von über 65.000 Ferienwohnungsanzeigen auf der Plattform Airbnb angeordnet. Diese Maßnahme ist das Resultat von drei Anweisungen, die in den vergangenen Monaten an Airbnbs Europazentrale in Irland ergingen. Ziel ist es, Anzeigen zu entfernen, die als illegal eingestuft werden. Der Schritt könnte sich insbesondere für deutsche Urlauber als Herausforderung erweisen, preiswerte Ferienunterkünfte in Spanien zu finden.
Der Hintergrund dieser Anordnungen ist die schon länger andauernde Bestrebung der spanischen Behörden, die Ferienwohnungsvermietung einzudämmen. Vor allem in Ballungszentren und touristischen Gebieten übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum bei weitem das Angebot, was die Mietpreise in die Höhe treibt.
Zu den zu löschenden Angeboten zählen ausschließlich komplette Wohnungen und nicht Zimmer, die in einer Wohnung des Vermieters angeboten werden. Hauptsächlich fehlen diesen Anzeigen wesentliche Angaben wie Lizenznummern oder eine offizielle Registrierung. Eine Registrierung bei den Behörden ist jedoch in fast allen spanischen Regionen eine Voraussetzung.
Probleme ergeben sich auch aus dem Mangel an klaren Informationen darüber, ob es sich bei dem Anbieter um eine Privatperson oder ein gewerbliches Unternehmen handelt. Diese Unterscheidung ist entscheidend für den Verbraucherschutz. Zusätzlich gibt es Anzeigen mit nicht übereinstimmenden Lizenznummern.
Ein vorheriger Versuch von Airbnb, durch einen Rechtsstreit gegen die Löschung von 5.800 Anzeigen vorzugehen, wurde vom Oberverwaltungsgericht in Madrid abgelehnt. Das Verbraucherschutzministerium ist zuversichtlich, dass Airbnb den Anweisungen Folge leisten wird. Eine Antwort von Airbnb auf diesbezügliche Anfragen steht derzeit noch aus.
