Somalische Piraten kapern zwei Schiffe
Zunächst überfielen die Seeräuber im Golf von Aden den unter der Flagge Singapurs fahrenden Chemietanker «M/V Pramoni» mit 24 Crew-Mitgliedern an Bord, wie die EU-Mission Atalanta im englischen Northwood mitteilte. Am Abend kaperten Piraten dann den Autofrachter «Asian Glory» mit 25 Mann Besatzung rund 620 Meilen vor der somalischen Küste. Damit haben die Seeräuber, die seit Anfang der Woche ihre Aktivitäten wieder verstärken, derzeit mindestens zwölf Schiffe mit mehr als 300 Seeleuten in ihrer Gewalt.
Das vom britischen Unternehmen Zodiac betriebene Schiff «Asian Glory» war nach Angaben eines Firmensprechers vom Samstag auf dem Weg von Singapur nach Saudi-Arabien. An Bord seien unter anderen acht Bulgaren sowie Ukrainer und Inder. Das Außenministerium in Sofia bestätigte die Entführung.
Der Tanker «M/V Pramoni» hatte sich auf dem Weg von Genua in Italien nach Indien befunden. Nach Angaben des Besitzers in Singapur bestand die Fracht aus 15 000 Tonnen Chemiegut. Zur Besatzung gehören 17 Indonesier, fünf Chinesen und je ein Nigerianer und Vietnamese. Ein Mitglied der Besatzung habe die Entführung per Funk bestätigt. Demnach befindet sich die Crew in guter Verfassung, wie die Atalanta- Mission weiter mitteilte.
Nach dem Überfall änderte der rund 150 Meter lange Tanker seinen Weg Richtung somalische Küste. Die Situation werde aufmerksam beobachtet, teilte das Singapurer Unternehmen GBLT Shipmanagement Pte Ltd mit.
Nach einer längeren Phase relativer Ruhe sind die Piraten seit wenigen Tagen wieder verstärkt aktiv: So wurde neben einem britischen Chemietanker auch ein griechischer Frachter entführt. An Bord der beiden Schiffe befinden sich insgesamt 45 Crewmitglieder. Zuvor hatten die Piraten zwei gekaperte Frachter mit insgesamt 46 Seeleuten freigelassen. Nach Medienberichten hatten die Piraten behauptet, für eines der freigegebenen Schiffe ein Lösegeld von vier Millionen Dollar erhalten zu haben.
Namenschreibweise korrigiert: Zodiac (statt: Sodiak).)