Snowflake-Aktie kommt: Buffett ist schon investiert - lohnt sich ein Einstieg zum IPO?

• Snowflake plant milliardenschweres IPO
• Berkshire Hathaway und Salesforce bereits als Investoren dabei
• Starke Wachstumsaussichten

Das Cloudgeschäft hat riesiges Potenzial. Unternehmen wie IBM, Amazon, Microsoft und Google dominieren den Markt, doch es gibt zahlreiche weitere Anbieter in diesem Segment. Einer davon, der US-Softwarespezialist Snowflake, hat ambitionierte Ziele und plant einen milliardenschweren Börsengang in New York.

Milliarden-IPO an der NYSE

Demnach strebt das Unternehmen ein Listing an der New York Stock Exchange an und wird dort unter dem Symbol "SNOW" gehandelt werden. 28 Millionen Aktien will Snowflake an den Markt bringen, dabei strebt das Startup einen Preis zwischen 75 und 85 US-Dollar je Anteilsschein an. Im Rahmen des IPO würde Snowflake so rund 2,4 Milliarden US-Dollar einnehmen und wäre damit einer der größten Börsengänge des aktuellen Börsenjahres.

Aus der Anmeldung bei der US-Börsenaufsicht SEC geht hervor, dass Snowflake über zwei Aktienklassen verfügt: Anteilsscheine der Klasse A statten Aktionäre mit einer Stimme aus, Klasse B-Aktien sind unterdessen 10 Stimmen wert.

Snowflake-Bilanz: Starkes Wachstum - hohe Verluste

Die jüngste Finanzierungsrunde hatte den Software-Spezialisten mit 12 Milliarden US-Dollar bewertet - das Startup ist vor diesem Hintergrund ein typisches Einhorn und gehört zu den wertvollsten, derzeit noch nicht börsennotierten, Startups.

Insbesondere beim Blick auf die Wachstumsraten wird deutlich, warum: Snowflake hat im Geschäftsjahr 2018/2019 96,7 Millionen US-Dollar umgesetzt. Nur ein Jahr später betrugen die Erlöse bereits 264,7 Millionen US-Dollar, was einem Wachstum von 150 Prozent entspricht. Und auch in diesem Jahr setzte sich die positive Entwicklung weiter fort: Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende Juli lagen die Erlöse bei 242 Millionen US-Dollar und damit fast auf dem Niveau des gesamten Vorjahres.

Wie für ein Einhorn mit multipler Milliardenbewertung nicht unüblich, schreibt das Unternehmen unter dem Strich allerdings rote Zahlen. Während die Verluste im Geschäftsjahr 2018/2019 noch bei 178 Millionen US-Dollar lagen, schwollen sie ein Jahr später bereits auf 348,5 Millionen US-Dollar an. Und allein im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres lag das Minus bereits bei 177,2 Millionen US-Dollar, was allerdings im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer leichten Verbesserung entspricht.

Namhafte Investoren

Ungeachtet der Verluste, konnte Snowflake bereits namhafte Unternehmen von sich überzeugen, wie aus dem bei der SEC eingereichten IPO-Prospekt hervorgeht. Demnach hat Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway im Rahmen einer Privatplatzierung vor dem IPO Stammaktien der Klasse A im Wert von 250 Millionen US-Dollar erworben. Zeitgleich wurde vereinbart, dass der Snowflake-CEO weitere Anteile im Wert von 300 Millionen US-Dollar an Berkshire Hathaway abgibt.

Und auch ein Konkurrent sieht Potenzial in Snowflake und hat sich ebenfalls mit 250 Millionen US-Dollar an dem Startup beteiligt: Der Cloud-Computing-Konzern Salesforce.

Snowflakes Geschäftsmodell überzeugt

Dabei dürfte es neben den Wachstumsaussichten insbesondere das Geschäftsmodell von Snowflake sein, das das Interesse von Buffett und Salesforce geweckt hat. Denn Snowflake bietet eine Software an, die Unternehmen die Analyse ihrer Daten ermöglicht. Auf diesem Weg wird jeder Anwendungsbereich von Unternehmenssoftware im Hinblick auf die individuell bestmögliche Lösung gescannt, die dann integriert wird.

Kunden benötigen keine eigene Software, die hausintern gemanagt werden muss, sowohl Hard- als auch Software-Betreuung und Konfiguration übernimmt Snowflake. Die von dem Startup entwickelte Technologie verbindet verschiedene Clouds miteinander. Dabei hat das Unternehmen insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen als Kunden im Blick, denen es bezahlbare Cloudlösungen anbietet. Mehr als 3.100 derartige Kunden hat Snowflake bereits in seiner Kartei.

Was Snowflake von vielen anderen Unternehmen aus dem Segment unterscheidet, ist das Bezahlmodell. Kunden zahlen nur für die Leistungen, die sie tatsächlich effektiv nutzen - die Kosten erhöhen sich, wenn ein Kunde die Plattformservices in stärkerem Umfang in Anspruch nimmt. Auf diesem Weg haben Kunden jederzeit die Möglichkeit, die Services an ihre Bedürfnisse anzupassen, bleiben aber in der Regel dem Snowflake-Universum als Kunden erhalten, ohne dass sie erneut angeworben werden müssen - was ein Blick auf die Umsatzentwicklung des Unternehmens deutlich macht.

Sollten Anleger zum Snowflake-IPO dabei sein?

Ob man direkt bei Aufnahme des Handels der Snowflake-Aktie als Anleger an Board sein sollte, müssen Investoren im Hinblick auf ihr Risikoprofil selbst beurteilen.
Snowflake ist ein typisches Einhorn mit starkem Wachstum, das aber wohl noch auf ungewisse Zeit unprofitabel bleiben wird. Der Fokus auf kleine und mittelständische Kunden und das Bezahlmodell ist wohl positiv zu werten. Auch das Backup durch namhafte Investoren könnte Anleger zuversichtlich stimmen. Immerhin sind Techtitel nicht das bevorzugte Investment von Warren Buffett, selbst Apple und Amazon hat der Starinvestor erst recht spät für sich entdeckt. Wenn es Snowflake auf die Beteiligungsliste von Berkshire Hathaway geschafft hat, dürfte Buffett, der für langfristige Beteiligungen bekannt ist, wohl deutliches Potenzial für das Unternehmen sehen.
Ein Brancheninvestment lohnt sich allemal, denn das Cloudgeschäft ist zukunftsfähig und verspricht starkes Wachstum und Profitabilität, wie etwa beim Blick auf Amazon Web Services deutlich wird

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 11.09.2020 · 16:20 Uhr
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