Skurriler Bieterwettstreit um Infowars: Satire vs. Realität
Der amüsante und gleichzeitig ernste Streit um den Kauf der Plattform Infowars durch das satirische Nachrichtenportal The Onion hat diese Woche einen weiteren Höhepunkt erreicht. Vor einem US-amerikanischen Konkursrichter in Houston verteidigte Auktionator Jeff Tanenbaum das ungewöhnliche Angebot von The Onion, die Website und die Social-Media-Kanäle von Infowars in ein satirisches Projekt zu verwandeln. Das satirische Portal bot 1,75 Millionen US-Dollar für die Vermögenswerte an, doch es bleibt unklar, wie schnell Richter Christopher Lopez über die Genehmigung des Kaufs entscheiden wird.
Alex Jones war am ersten Verhandlungstag nicht anwesend und sendete stattdessen weiter aus seinem Studio in Austin. Während der Verhandlung wurde insbesondere darüber gestritten, wie das Gebot von The Onion auf sieben Millionen US-Dollar bewertet wurde und warum keine Live-Auktion stattfand. Die weitere Entscheidung des Gerichts bleibt abzuwarten, könnte jedoch von der Annullierung des Gebots bis zu einer Wiederholung der Auktion reichen.
Ein weiterer Interessent, First United American Companies, beschuldigte zusammen mit Jones den Auktionator und The Onion der Täuschung und Absprache. Während Jones 3,5 Millionen US-Dollar bot, blieb er doch im Verborgenen. Die vorangegangenen Gerichtsprozesse, in denen Jones verpflichtet wurde, etwa 1,5 Milliarden US-Dollar aufgrund seiner Verleumdung von Opfern des Sandy-Hook-Amoklaufs zu zahlen, werfen einen langen Schatten auf das Verfahren.
Die Mehrheit der Gelder aus der Veräußerung von Infowars ist vorgesehen, um die Sandy Hook-Familien zu entschädigen. Interessanterweise beinhaltet das Gebot von The Onion auch eine Zusage einiger dieser Familien, auf einen Teil ihrer Ansprüche zu verzichten, um anderen Gläubigern 100.000 US-Dollar mehr zukommen zu lassen. Der gewählte Treuhänder, Christopher Murray, hob diesen Aspekt als entscheidenden Vorteil des Angebots hervor.

